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Thema: Vergesellschaftung Nadeln (8619-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Vergesellschaftung Nadeln

Guten Abend allerseits, ich stelle mal eine Frage in die Runde, die vor kurzem schon mit Andreas Wagnitz diskutierte: Mir gefallen seit Jahren schon die Süßwassernadeln, allerdings schreckte mich das nötige Lebendfutter ab und das langsame Fressen der Tiere, das ja eine Vergesellschaftung der Nadeln fast unmöglich macht. Wäre aber eine Haltung möglich in einem Becken 80x40x40; feiner Bodengrund, eher kühl mit 22 - 23°, Hamburger Mattenfilter & Bodengrundfilter, sehr gut bepflanzt und dafür CO2 und 70W HQL Strahler. Drinnen wären mit dabei Garnelen, Flossensauger, Stiphodon elegans und Dermogenys. Eigentlich dürfte es doch mit diesen Arten keine Futterkonkurrenz geben oder was meint ihr?


ULLI

Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #1
Moin Ulli,
eindeutig nein!
Die Nadeln brauchen 26°, es sei denn, Du nimmst M. brachyurus oder M. aculeatus. Die kommen kühler zurecht und da sie aktiv jagen, kann man die auch vergesellschaften. Ich hatte die in einem 150 x 50 x 60 Becken und da sind die hervorragend zurecht gekommen, mit Stachelaalen, Butis butis und Guppsen.
Die werden allerdings auch ein Stückchen größer.
Garnelen gehen mit Nadeln gar nicht. Die Garnelen klauen den Nadeln die Eier aus den Taschen (und die Nadeln den Garnelen die Eier unterm Rock weg).
Die kleineren Arten wie Microphis deocata, Enneacampus ansorgii und wie sie alle heissen, brauchen es wärmer und vor allem ungestört. Die sind sehr empfindlich gegen ständige Rempeleien und Grundeln neigen leider dazu, sich auf die Nadeln zu setzen.
Und Futterkonkurrenz gibt es natürlich mit diesen von Dir gefragten Arten. Kipp mal ne Runde Artemia in so ein Becken, da wirste aber staunen :)
Wenn Du die kleineren Arten halten möchtest, solltest Du die sowieso nicht in so ein großes Becken packen. Enneacampus gehören in max. 25 Liter, damit Du da nicht solche Massen an Futter reinkippen musst. Diese Bewegungslegastheniker warten nämlich immer, bis das Futter vorbei kommt. Das gilt auch für die kleinen Microphis-Arten.
M. deocata vertragen dann schon eine Kantenlänge von 60 - 80 cm, aber da muss man eben dann hinterher sein, genug Futter reinzukippen und oft genug Wasserwechsel zu machen. Wobei sich die Frage gerade gar nicht stellt, es gibt nämlich keine.
LG Jutta

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Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #2
Hallo zusammen,

Was die Temperaturen angeht erinnere ich mich daran, dass die Deocata auch in ziemlich kühlen Bächen vorkommen (15-23  Grad Celsius). Wie hattest du deine gehalten Jutta?  Sind aber trotzdem keine Einsteigernadeln würde ich behaupten. E. ansorgii oder D. deokhatoides eignen sich da durchaus besser.

Gruß Stefan

 

Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #3
Ich hatte die ansorgi in einem 30-Liter-Becken, das war perfekt. Dann hatte ich eine größere Gruppe in einem 100 Liter-Becken. Ehrlich gesagt war das schon grenzwertig !Um die notwendige Futterdichte zu erreichen, musste ich massenhaft Lebendfutter reinwerfen. Abgesehen vom Aufwand war das recht schnell auch ein Problem der daraus resultierenden schlechten Wasserwerte.

Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #4
Ich hatte die M. deocata auch bei 26° C, Stefan. Alles andere mochten sie nicht so sehr. Es gehen auch 24, aber dann stellen sie die Vermehrung ein.
LG Jutta

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Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #5
Also erstmal danke für die Antworten, die angegebene Temperatur von 22 - 23° ist ja keine "Pflicht" für die Grundeln & Flossensauger & Halbschnäbler, ich denke, diese werden keinen Schaden nehmen bei 25°. Viel nachvollziehbarer sind für mich die Argumente, dass die kleinen bewegungsfaulen Nadelarten - die darauf warten, dass ihnen dass halbe Hähnchen ins Maul schwimmt - einfach ein Problem im großen Becken und mit Vergesellschaftung haben, dass war ja meine Ausgangsfrage. Nun hast Du Jutta, aber eine andere Nadelart ins Spiel gebracht, die größer wird und aktiv jagt ( nebenbei auch noch kühleres Wasser mag ). Bei Aquarium Glaser finde ich einige Arten, gäbe es denn hier eine Art, die sich in meiner Aquariengröße wohlfühlt und sich im Nahrungserwerb auch gegen meine Mitbewohner halten kann ?

ULLI

Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #6
Moin Ulli,
Microphis brachyurus oder Microphis aculeatus würden gehen.
LG Jutta

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Antw.: Vergesellschaftung Nadeln

Antwort #7
Guten Morgen,
dann besteht ja anscheinend doch noch eine Chance, eine Nadelart zu halten - wenn denn die MicrophisArten je wieder eingeführt werden! Nun beschreibt AquariumGlaser als Herkunft Westafrika, also muss ich zur Haltung dieser Arten dann von 25° Wohlfühltemperatur ausgehen? Jutta, Du hattest oben Deine Haltung einer freischwimmenden jagenden Nadelart angedeutet, die Du eben wegen dieser Eigenschaften vergesellschaften konntest, u.a. mit Guppies. (= ev. Lebendfutter für die Nadeln?). In meinem erwähnten Becken schwimmen neben den Stiphodon, Flossensaugern und Dermogenys noch Kardinälchen und Xiphophorus pygmäus. Die Kardinälchen würden umziehen, aber könnten die Zwergschwertträger bleiben und ihrerseits als Jungfischlebendfutterlieferanten dienen? Macht das Sinn oder ist dann wieder die Nahrungskonkurrenz für die Nadeln durch die schnellen Schwerträger doch zu groß?

ULLI