Das Grundelforum

Grundeln allgemein => Artenbeschreibungen => Artbestimmung => Thema gestartet von: Tobi am 12. April 2011, 19:16:10

Titel: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 12. April 2011, 19:16:10
Hi Leute,

ich habe seit gestern eine neue Rhinogobius-Art (1/2), die ich
aus ner Ladung R. duospilus rausfischen ließ, habt ihr ne Ahnung
welche das sind?



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 12. April 2011, 19:34:50
Hallo Tobi,

erst einmal herzlich willkommen hier bei uns.

Ja, ich kann Dir (ohne Gewähr) sagen, was das für Grundeln sind ;o) Rhinogobius rubromaculatus var. Nordtaiwan. Schau mal hier (http://das-grundelforum.de/arten-amp-artbestimmung/rhinogobius-rubromaculatus-nordtaiwan-261.0.html). Die tauchen momentan überall in der BRD auf. Da scheint ein Fänger eine ganze Population ausgehoben und auf mehrere Großhändler verteilt zu haben.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 13. April 2011, 17:22:54
Hallo Jutta,

vielen Dank erstmal für die Antwort! Ja da ist definitiv eine große
Ähnlichkeit vorhanden, gehe ich recht in der Annahme, dass jüngere
Tiere eher diese Balkenzeichnung zeigen? Wie groß sind die Tiere
auf den oberen Bildern, und wie auf den unteren?
Meine sind knapp bis voll 4,5 cm groß.

Hier nochmal das Männchen von heute:




Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 13. April 2011, 18:53:15
Hi Tobi,

die Zeichnung variiert je nach Bodengrund und Stimmung. Daran kann man nichts festmachen. Meine sind manchmal ganz blass, dann wieder fast schwarz, zwischendurch gestreift... wie auch immer. Die Größe liegt zwischen 3,5 und 5 cm.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 14. April 2011, 17:41:14
Hi Jutta,

vielen Dank! Dann werde ich die Tage mal schauen, ob zwischen
den "Normalos" noch einige weitere R. rubromaculatus schwimmen! :-)


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 23. August 2011, 22:01:06
Hi Leute,

hier nochmal zwei aktuelle Bilder dieser Grundeln. Wenn mich nicht alles
täuscht, sind es doch leider drei Männchen. Jutta, in der Grundelausgabe
der AMAZONAS schreibst du von einer Variante Nordtaiwan, sowie einer
weiteren, etwas größeren Form von R. rubromaculatus, die von Form und
Farbe R. zhoui ähneln soll.
Wie groß sind diese bei dir? Meine sind nun etwa 5,5 cm, ebenso habe
ich welche der Variante Nordtaiwan (?), die deutlich kleiner und unauffälliger
gefärbt sind.
Nun zum Schluss, ich bin auf jeden Fall verwirrt. Wenn ich deine Nordtaiwanesen
nochmal anschauen, ist die Ähnlichkeit doch gegeben... hm...



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 23. August 2011, 22:51:29
Hallo Tobi,

was das Geschlecht angeht, bin ich jedesmal, wenn ich vor meinem Becken stehe, sehr unsicher, solange die Herrschaften nicht gerade balzen oder eins der Mädels einen dicken Laichbauch hat. Das ist gar nicht so einfach.

Meine sind jetzt ca. 5,5 cm groß, genau wie Deine. Manche wachsen sehr schlecht, manche bleiben ganz klein. Bei den Rhinogobius kommt es recht häufig zu Mickerlingen in den Gelegen. Wenn Du Fotos von den Kleineren zeigen kannst, kann ich Dir da vielleicht weiter helfen. Geh erst einmal davon aus, daß es sich dabei evtl. um Jungtiere handelt, die vielleicht noch wachsen. Vielleicht sind die auch beim Futter einfach zu kurz gekommen.

Die anderen R. rubromaculatus kannst Du aber weder mit den Nordtaiwandern noch mit den grauen verwechseln. In der amazonas ist ein Foto von einem meiner Männchen, sehr kräftig rot getupft und mit viel blau in den Flossen. Unverkennbar und unverwechselbar :o)
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 26. August 2011, 11:06:26
Hi Jutta,

danke erstmal für die Antwort, habe noch einige Fotos der "kleinen" (so 4 cm?) Nordtaiwanesen,
in unterschiedlichen Stimmungen. Vielleicht kannst du daraus was ableiten! ;-)

In der AMAZONAS hatte ichs dann wohl falsch verstanden, konnte das Bild nicht der Art im
Text zuordnen...


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 26. August 2011, 11:48:23
Hi Tobi,

doch, eindeutig R. rubromaculatus (Nordtaiwan). Auf den ersten beiden Fotos würde ich auch auf Jungtiere bzw. Halbstarke tippen, beim letzteren... naja, er ist noch nicht so ganz fertig :o) Ob sie noch wachsen bei gutem Futter? Musst Du ausprobieren.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 26. August 2011, 12:20:52
Hi Jutta,

danke, dann ist ja alles klar. Die drei Tiere sind übrigens alle gleich groß, denke mal
M/W/M. Mit dem Futter hatte ich zeitweise Schwierigkeiten, wie ich in dem anderen
Thread schon schrieb, dass die Beifische (Bärblinge) immer kurz vorm Platzen waren,
während die Grundeln wohl zu wenig hatten. Muss ich wohl umstrukturieren.

Nun muss ich auch überlegen, ob ich die unterschiedlichen großen Grundeln zusammen-
setzen kann, oder ob das zuviel Stress gibt, was meinst du/ihr?

EDIT: Übrigens habe ich alle dieser Art aus einem Becken mit R. duospilus rausfischen
lassen, und die drei großen oben haben dann ziemlich schnell nen Schub bekommen,
waren allerdings bei mir auch in nem anderen Becken, wo möglicherweise die Bedingungen
besser waren. Am Anfang sahen alle gleich aus in dem Becken, höchstens minimal größer
gewesen die drei, sonst wäre mir das ja sofort aufgefallen...



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 26. August 2011, 12:50:08
Hi Tobi,

dann solltest Du darüber nachdenken, die anderen, kleineren drei dazu zu setzen. Ich kann Dir leider keinen Rat geben, was die Fütterung angeht, da ich die meisten meiner Grundeln in Artenbecken halte und die, die im Gesellschaftsbecken sitzen, haben keine schnelle Futterkonkurrenz. Sie lernen zwar mit der Zeit, etwas schneller beim Futter zu sein, allerdings denke ich, es kommt auch etwas auf die Beckenhöhe an. Bei einer 50er Höhe hat eine Grundel das Nachsehen, denn sie sind halt nicht die schnellsten Schwimmer.

Du kannst die ruhig alle zusammen setzen, denn untereinander sind sie recht friedlich. Zumindest habe ich bei den Nordtaiwandern bisher noch keine solche Klöpperei erlebt wie bei den anderen R. rubromaculatus. Auch die Kleinsten kommen da gut zu ihrem Recht. Strukturiere halt den Boden so, daß sie sich notfalls visuell aus dem Weg gehen können, dann funktioniert das bestimmt.

Aber daran kannst Du sehen, daß es tatsächlich aufs Futter ankommt, ob sie gut wachsen. Du solltest da möglichst bald etwas unternehmen.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 26. August 2011, 13:35:00
Hi Jutta,

insgesamt sind es 6 der kleineren, 4 sind alleine mit zwei Sewellia-Weibchen auf
50x30x30 cm, 2 sind in einem 60x30x30 cm und die großen (hab gerade nachgemessen,
leicht verschätzt: die großen sind 4,5-5 cm, die kleinen so 3,5 cm) in einem Becken
mit den Maßen 80x45x35 cm (LxBxH). Ich denke dann setze ich gleich erstmal die
4 aus dem kleinen Becken zu den großen und hole dort alle Bärblinge raus, damit
die Futterkonkurenz weg ist und die Rasbora nicht vollends verfetten. Ansonsten
sind dort nur noch 3 Garra cambodgiensis und 6 kleine Gastromyzon drin. Die
sind aber keine Konkurenz.

Danke für deine Hinweise!



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 01. September 2011, 18:35:31
Hi zusammen,

auf Juttas anraten habe ich ja vor einigen Tage alle Rhinogobius rubromaculatus
("Nordtaiwan") zusammen gesetzt, 2 größere und 6 kleinere Tiere. Die größeren
sind mit etwa 47 mm deutlich größere und vor allem kräftiger als die kleinen, welche
(noch?) 35-37 mm groß sind. Am ersten Tag wurden die kleineren noch gezielt verjagd,
mittlerweile ist aber alles im grünen Bereich, nun sieht man - nach so kurzer Zeit - ohne
Beifische und bei guter Fütterung auch schon bei den kleineren teilweise deutlich
die Artzugehörigkeit, siehe oberes Bild (kl. Männchen).
Leider scheint nur ein Weibchen dabei zu sein, bei welchem man deutlich die Eireifung
beobachten kann! (s. Foto).




Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 01. September 2011, 20:38:12
Hi Tobi,

lass Dich nicht täuschen. Bei dieser Art können die Weibchen genauso viel Farbe zeigen wie die Männchen und ohne Laichansatz hast Du da ganz schlechte Karten. Warte einfach mal ab, bis alle erwachsen sind, dann wird sich dass noch herauskristallisieren.

Freut mich aber, daß jetzt alles gut klappt. So im Artenbecken kommen sie sehr viel besser zur Geltung, oder?
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 01. September 2011, 21:31:44
Hi Jutta,

ja du hast wahrscheinlich recht, mal abwarten. Zumindest das eine
ist sicher! ;-)
Die 3 Garra cambodgiensis und die 6 Gastromyzon sind immer noch
im Becken, aber auch die Flossensauger kommen besser zur Geltung,
definitiv.
Ich werde dann zu gegebener Zeit nochmal berichten...


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 15. September 2011, 21:12:05
Hi Jutta,

mal ein kurzer Zwischenbericht: Obwohl ja erst 2 Wochen vergangen sind, sind
die kleineren sechs Grundeln schon deutlich gewachsen, von größtenteils 37 mm
auf immerhin 40 mm. Der Laichansatz des wahrscheinlich einzigen Weibchens hat
sich ebenfalls gut weiterentwickelt, seit eben sitzt Madame mit dem Chef des Beckens
in seinem "Appartement". EDIT: Während ich das schreibe, sitzen sie auf einmal
wieder getrennt voneinander außerhalb der Höhle, seltsam.

Naja trotzdem meine Fragen, in diesem Thread http://das-grundelforum.de/zucht/erfahrungen_bei_der_aufzucht_232.0.html (http://das-grundelforum.de/zucht/erfahrungen_bei_der_aufzucht_232.0.html)
schreibst du von der Aufzucht mit entkapselten Artemianauplien (woher beziehst du
diese?), lassen sich diese direkt nach dem verbrauchen des Dottersacks verfüttern?
Nach wieviel Tagen entnimmst du denn bei dieser Art den Eiablagestein?



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 15. September 2011, 21:42:16
Hi Tobi,

vermutlich wirst Du mit den ersten zwei bis drei Gelegen noch nicht viel Glück haben, aber versuchen kannst Du es durchaus. Sie brauchen immer ein paar Anläufe zum Üben, bevor das mit dem Anheften der Eier und dem Befruchten richtig klappt. Ich nehme ihnen den Stein nach ca. 8 Tagen weg. Du musst nur aufpassen, wenn das Weibchen in die Höhle geht, kann es bis zu drei Tagen dauern, bis sie laichen. Erst, wenn die Kleene wieder rank und schlank zum Vorschein kommt, darfst Du anfangen zu zählen.

Die dekapsulierten Artemiazysten kannst Du erst füttern, wenn die Zwerge gut unterwegs sind und spielen. Vorher nehmen die die nicht wahr, weil sie sich nicht bewegen. Ab dem dritten Tag, auch wenn noch ein Dottersack vorhanden ist, solltest Du langsam mit Artemianauplien (also lebenden Nauplien) beginnen und frühestens nach zwei Wochen klappt das mit den Zysten. Die muss man vor dem Verfüttern mindestens 20 Minuten einweichen, weil sie sonst im Bauch der Zwerge quellen und sie zum Platzen bringen können.

Freut mich aber, zu lesen, daß sie nun wachsen ;-) Ich hatte heute Besuch und hab mir meine deswegen mal wieder etwas genauer betrachtet. Sie sind ausgewachsen wirklich ein paar Schönheiten.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 16. September 2011, 12:45:50
Hi Jutta,

ja ich meinte natürlich nicht entkapselte Nauplien! ;-) Scheint also, als käme ich um
den Ansatz von Artemia nicht herum... Ist doch was anderen als bei Corydoras, da kam
ich von Anfang an mit entkapselten Artemiaeier gut zurecht.
Danke für die weiteren Infos, ich bin sehr gespannt!

Also die ausgewachsenen (bei mir Männchen) sind wirklich ausgesprochen schön,
die Farben und die Musterung stechen einem sofort ins Auge. Die Färbung ist ja
recht ähnlich zu R. zhoui finde ich.



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 24. October 2011, 16:08:26
Hallo Leute,

also die bisher kleineren Grundeln entwickeln sich super und haben jetz
nach knapp zwei Monaten statt 35-37 mm schon 42-44 mm. Wie Jutta schon
vermutete, habe ich mich bei den Geschlechtern täuschen lassen und jetzt
von 9 Tieren 4 Weibchen, statt wie gedacht nur einem. Das dominante Männchen
hat nun zum zweiten Mal mit einem (nun anderen) Weibchen abgelaicht, das
zweitstärkste Männchen habe ich mal versuchshalber mit einem recht kräftigen
Weibchen in einem 54er Becken separiert (gestern). Heute wurde dann schon
kräftig gegraben und gebalzt, siehe Fotos. Wirklich schöne Grundeln! ;-)



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 24. October 2011, 16:39:18
Glückwunsch, Tobi! Die haben sich prächtig entwickelt. Ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Aufzucht ;-)
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: mogurnda am 25. October 2011, 06:32:05
Meine haben sich mittlerweile auch gut entwickelt, die Männchen sind auch schon am Buddeln! Leider habe ich ein ungünstiges Geschlechter-Verhältnis von 4,1.

[smg id=294]

[smg id=367]

Gruß Andi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 25. October 2011, 07:54:32
Andi, dem können wir abhelfen. Ich hab Nachzuchten hier sitzen, die jetzt gute 2 cm groß sind und prima entwickelt. Wenn Du willst, kann ich schauen, ob ich da schon ein paar Weibchen identifizieren kann.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 30. October 2011, 15:18:52
Hallo,

ich habe nun zwei Gelege in ein Extrabecken überführt, die etwa 7 Tage alt sind.
Ist es wichtig, dass die Gelege kopfüber hängend sind, wie vorher mit dem
pflegenden Männchen? Wie stark sollte außerdem die Belüftung sein? Bei mir
hängt der Ausströmer nun je 3 cm entfernt von den Gelege, so dass sie sich
nur ganz leicht in der Strömung bewegen...


Grüße Tobi

EDIT: Hab die Gelege schonmal sicherheitshalber umgedreht.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: mogurnda am 30. October 2011, 20:30:09
Mein letztes Weibchen ist heute verstorben. Und ein Männchen ist nicht zum Fressen erschienen und siehe da...

[smg id=383]
Die Eier sind relativ groß. Jutta ist die Färbung normal?

Gruß Andi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 30. October 2011, 21:14:30
Tobi, für den sicheren Schlupf ist es schon besser, wenn die Eier kopfüber hängen. Ansonsten kommt es manchmal zu Schwierigkeiten.

Um das Verpilzen zu vermeiden, hilft 1g/l Salz und EIN Erlenzapfen. Nicht zu viele Erlenzapfen, sonst gibts Entwicklungsstörungen und Schlupfschwierigkeiten. Ich hab in den letzten Wochen wieder extreme Probleme mit den Gelegen gehabt. Liegt auch daran, daß meine Bande bevorzugt diese Tonuntersetzer für Blumentöpfe benutzt und man da schlecht mit Strömung rankommt. Ich habe mir jetzt bei Conrad Mini-Zimmerbrunnenpumpen besorgt, die machen 200l/h. An die hintere Wand gebabscht, den Untersetzer mit dem Gelege auf Wäscheklammern aufgebockt und die Strömung so ausgerichtet, daß sie knapp unter dem Rand entlangstreicht. So werden die Eier ständig bewegt. Das funktioniert.

@Andi
meine sterben momentan auch wie die Fliegen. Ich weiß gar nicht, was da los ist.... ich hab zum Glück schon genügend halbwüchsigen Nachwuchs, denn ich denke, ich hab jetzt auch nur noch zwei ausgewachsene Männchen.

Ja, die Färbung ist ok. Denk an Salz und Erlenzapfen. Die Gelege sind sehr empfindlich.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 30. October 2011, 21:29:42
Hi Jutta,

mein Gelege ist jetzt 7-8 Tage alt (bei 20 °C), hab jetzt in dem Extrabecken
die Temp. auf etwa 23,5 °C erhöht. Salz und Erlenzapfen hab ich bisher
nicht reingetan. Können die Gelege denn in dem Alter noch verpilzen?
Und wie stark müssen die Eier bewegt werden?

EDIT: Ich frage auch deshalb, weil die Eier ja wahrscheinlich im Haltungsbecken
nur wenig mit frischem, sauerstoffreichen Wasser versorgt werden. Sicherlich
wedelt der Herr den Eiern Wasser zu, bei meinen beiden aktuellen Gelegen
waren die Höhlen jedoch von innen zugeschaufelt, so dass frischen Wasser von
außen wohl nur langsam eindringt oder nicht?

Danke schonmal...


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 31. October 2011, 05:05:16
Moin Tobi,

die Eier verpilzen leider in jedem Stadium. Das Frischwasser ist weniger ein Problem als die Sauerstoffzufuhr. Durch das Wedeln des Männchen wird den Eiern immer sauerstoffreicheres Wasser zugeführt und umspült sie. Wir bekommen das in einem Aufzuchtbecken nie ordentlich simuliert. Das Männchen streicht ja auch immer wieder mit der Rückenflosse über das Gelege. Was auch immer da passiert, es fehlt halt, wenn wir die Eier in einem Aufzuchtbecken erbrüten.

Meiner Erfahrung nach sterben die Embryonen sehr schnell ab, wenn sie z.B. an einer ungünstigen Position im Gelege liegen und so weniger Sauerstoff bekommen. Innerhalb von wenigen Stunden werden die Embryonen weiß. Das sollte immer sofort ein Anlaß sein, die Umströmung zu verändern, bis man eine einigermaßen optimale Position erreicht hat. Genau diese absterbenden Eier sind es, die dann verpilzen und das breitet sich mit einer irren Geschwindigkeit aufs gesamte Gelege aus.

Salz und Erlenzapfen verhindern diese schnelle Pilzbildung. Mit einer optimalen Umströmung tut man ein Übriges, um das Gelege gesund durchzubringen. Jeder Eingriff ins Gelege (z.B. um ein verpilztes Ei zu entfernen) führt zu weiteren Schädigungen an den umliegenden Eiern.

Ich weiß nicht, ob bei den Nordtaiwanern, so wie bei den anderen beiden Arten, auch eine Stabilisierung der Gelege eintritt, wenn die etwas mehr Erfahrung haben. Zumindest bei mir waren die ersten Gelege eine einzige Katastrophe und erst das letzte, das ich auch erst nach 7 Tagen entnommen habe, war einigermaßen stabil. Hat aber auch nur 17 Jungtiere gebracht, bei einer Gelegegröße von knapp 50 Eiern. Zum Vergleich: bei den grauen gibt es Gelege um die 60 Eier, die immer ALLE durchkommen, bei den roten sind es inzwischen bis zu 100 Eier, auch die kommen alle durch.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: mogurnda am 31. October 2011, 06:09:57


EDIT: Ich frage auch deshalb, weil die Eier ja wahrscheinlich im Haltungsbecken
nur wenig mit frischem, sauerstoffreichen Wasser versorgt werden. Sicherlich
wedelt der Herr den Eiern Wasser zu, bei meinen beiden aktuellen Gelegen
waren die Höhlen jedoch von innen zugeschaufelt, so dass frischen Wasser von
außen wohl nur langsam eindringt oder nicht?



Hallo Tobi

Ich habe die Vermutung, das die brutpflegenden Männchen zusätzlich ein Sekret absondern das die Eier vorm verpilzen schützt!


Gruß Andi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 31. October 2011, 08:16:42
Hi!


Hallo Tobi

Ich habe die Vermutung, das die brutpflegenden Männchen zusätzlich ein Sekret absondern das die Eier vorm verpilzen schützt!


Gruß Andi


Das ist gut möglich. Ich hatte gestern auch die Vermutung, dass die Eier irgendwie geschützt sind,
in dem Abteil des Keilbeckens, in dem sich die Gelege nun befinden, sind auch einige Zwerggarnelen.
Sobald sie mir ihren Antennen an die Eier stießen, schreckten sie etwas zurück. Das ließ jedoch
leider nach kurzer Zeit nach, so dass ich die Garnelen sicherheitshalber in das andere Abteil umsetzte.

Es sind bei mir 38 Eier, + 38 von den R. "duospilus", beide Gelege sind nahezu gleich alt. Erlenzapfen
und Salz hab ich ja da, werde ich nachher sicherheitshalber anwenden! Danke für die Tips. Bin davon
ausgegangen, dass die Eier in einem schon recht weit entwickelten Stadium nicht mehr verpilzen
können. Außerdem hatte ich deine Informationen, Jutta, aus dem Artikel in der AMAZONAS über die
andere Variante von R. rubromaculatus übertragen, sprich Unempfindlichkeit der Gelege.


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 31. October 2011, 10:10:46
Moin,

habe jetzt mit etwa 0,5 g/L aufgesalzen und zwei Erlenzapfen zugefügt. Bis
jetzt siehts bei beiden Gelegen noch sehr gut aus.



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 03. November 2011, 17:01:43
Hi zusammen,

wollte noch ein aktuelles Bild vom Gelege zeigen. Gott sei dank ist
sowohl bei diesem, als auch bei dem R. "duospilus" Gelege im gleichen
Becken bisher kein einziges Ei verpilzt.



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 03. November 2011, 18:40:47
Hi Tobi,

sieht gut aus. Aber Tag 11? Was hast Du für eine Temperatur drin? Die sehen nämlich so aus, als würden sie sich noch zwei, drei Tage Zeit lassen.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 03. November 2011, 18:58:49
Hi Jutte, ja das denke ich mir auch!

Die Temperatur im Haltungsbecken schwankte (Zimmertemp!) zwischen
19 und 20 °C. Am 7. Tag hab ich das Gelege entnommen, dann am 8. Tag
die Temperatur auf 23,5 °C erhöht. Dabei habe ich es bis jetzt belassen.


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 04. November 2011, 08:50:35
Gut, das erklärt, warum es so lang dauert. Dann hat die Entwicklung in den ersten Tagen etwas länger gedauert.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Luna am 04. November 2011, 08:52:47
Hoi Tobi

Prima  :supi:
Ich wünsche Dir gutes Gelingen bei der Aufzucht  :)

Gruss
Conny
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: aquatax am 04. November 2011, 10:23:16
Tobi, eine prima Nahaufnahme ist Dir da gelungen  :supi:. Glückwunsch zum Nachwuchs.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 04. November 2011, 13:09:59
Danke euch ;-)


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 20. November 2011, 20:47:37
Hi zusammen,

ein kurzer Zwischenbericht, alle Eier sahen ja bis (fast) zum Schluss super aus,
dann jedoch verpilzten einige, die ich auch alle entfernen konnte. Jedoch zog sich
auch der Schlupf recht lange hin, und auch von den geschlüpften Larven starben
noch viele, während sie mit großem Dottersack am Boden herumlagen.

Übrig geblieben sind bisher also nur 6 Larven, die sind schätzungsweise 10 mm
groß und fit. Aber bei den erwachsenen Grundeln sind schon wieder zwei oder
drei Weibchen kurz vor der Laichreife...



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 20. November 2011, 22:58:36
Hallo Tobi,

das ist das Leid bei den ersten Gelegen: die Embryopnen sind oft noch sehr hinfällig und es sterben viele. Warum das so ist, habe ich bisher auch noch nicht rausgefunden. Aber immerhin sind 6 übrig geblieben und sie sehen sehr gut aus :-) Viel Spaß mit den Kleinen. Meine sind inzwischen schon knapp 3 cm groß und voll ausgefärbt. Niedlich sind sie.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 20. November 2011, 23:01:48
Hi Jutta,

danke, kannst ja bei Gelegenheit auch mal aktuelle Bilder der Junggrundeln
posten... Mal schauen wie es beim nächsten Gelege wird!


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 02. December 2011, 10:43:04
Moin zusammen,

gestern aktuelle Bilder gemacht, die verbliebenen sind jetzt etwa 13 mm und 3 Wochen alt.
Seit gestern fressen sie sogar schon zerschnittene Frost-Tubifex, damit hätt ich nicht gerechnet...

Die unteresten Bilder zeigen eine der drei größten Grundeln die ich von der Art habe. Zuerst war
sie mit nur zwei anderen gleichgroßen Männchen im Becken und hat dort ständig den kürzeren
gezogen, als ich sie rausfing, sah es ja schon schlimm aus (s. Foto), nach einigen Monaten Mast
in Einzelhaft sitzt sie (er) nun mit allen 8 dieser Art im gleichen Becken und ist topfit. (Zugegebener-
maßen auf dem Bild gerade vollgefressen! ;-) )


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 02. December 2011, 11:05:06
Aua, Tobi! Das Bild von dem abgemagerten Mädchen verursacht einem richtig Schmerzen. Die hast du aber wieder toll hingekriegt.

Die Kleinen entwickeln sich super. Ich bin auch immer wieder begeistert von den Zwergen.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: aquatax am 03. December 2011, 10:09:55
Klasse Bilder !!!  :supi: Vielen Dank fürs zeigen.

Ich hätte nicht gedacht, daß das abgemagerte Tier noch zu retten ist. Es war jedenfalls höchste Zeit.
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 04. December 2011, 10:54:33
So, jetzt hab ich endlich mal ein paar brauchbare Bilder von meiner Jugendgang hinbekommen :-) Die sind jetzt 3,5 Monate alt und gute 3,5 cm groß.

[attach=1]

[attach=2]
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 04. December 2011, 21:41:59
Dank euch und dir auch für die Bilder Jutta! :-)
Mir scheint die stecken da recht viel weg, zumindest
als adulte Tiere, von Vorteil ist natürlich bei denen,
dass sie auch nach allem schnappen was nicht niet und
nagelfest ist. Bei meinen neuen Flossensaugern gestaltet
sich das Ganze schwieriger, die schieben mit der "Nase"
das Futter weg... ;-)

Aber es wird.



Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 26. December 2011, 17:23:19
Hi,

erstmal frohe Weihnachten allen!

Hab nochmal aktuelle Bilder vom Nachwuchs gemacht, sind jetzt 6 Wochen alt und 23-24 mm groß!


Grüße Tobi
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Tobi am 12. January 2012, 20:48:20
Hi zusammen,

die Nachkommen sind jetzt genau 8 Wochen alt, und 27-29 mm groß.

Aktuelle Bilder:
Titel: Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Beitrag von: Ferrika am 12. January 2012, 21:15:42
Und tüppisch... kaum ham se Farbe, riskieren se ne dicke Lippe *g* Klasse, Tobi!