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Thema: Ctenogobius Schultzei (5998-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Ctenogobius Schultzei

Hallo,

nu bin ich zwei Minuten registriert, und habe gleich eine Frage.
Naja, deshalb bin ich ja registriert :)

Erst mal zu mir :
Ich heisse Jeannot, bin Luxemburger, und seit etwa 35 Jahren Aquarianer, habe allerdings keine Grundelerfahrung.
Ich bin sehr "Amerika-lastig", und pflege unter anderem zwei Arten von Springbarschen.

Da habe ich nun beim Händler Fische gesehen, die mich an diese erinnern, und mich interessieren.
Auf der Etikette steht Ctenogobius Schultzei.
Nun habe ich im i-net nicht wirklich was zu diesen Fischen gefunden, ausser einer Seite bei http://aquaworld.netfirms.com/Other/Ctenogobius_schultzei.htm, wo eigentlich auch nicht viel steht, ausser Fotos , die mir bestätigen , dass es wohl diese Tiere sind.

Deshalb also die Frage an euch:
Kann mir jemand was dazu sagen, eventuell sogar eigene Erfahrungen ?
Vor allem möchte ich keine Wasserpascherei anfangen, es wäre also sinnvoll zu wissen, ob's reine Süsswasserfische sind, oder ob sie Salz brauchen.

Liebe Grüsse,
Jeannot
Liebe Grüsse,
Jeannot

Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #1
Hallo Jeannot,

zuerst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Das Bild auf der von Dir verlinkten Seite zeigt eindeutig eine Grundel aus dem Rhinogobius duospilus-Komplex. Ich schreibe das deshalb als Komplex, weil diese gezeigte Grundel die markanten roten Streifen auf den Kiemendeckeln hat, die für die bekannten Rh. duospilus nicht typisch sind. Identifiziert habe ich sie bisher noch nicht. Allerdings halte ich eine ganze Truppe der Tiere und deshalb kann ich Dir zumindest etwas über die Haltungsbedingungen sagen.

Am Besten schaust Du Dir die Artbeschreibung auf meiner Seite an, da ist alles sehr ausführlich beschrieben.

Mich würde brennend interessieren, woher dieser vermeintliche Artenname kommt. Weder bei Fishbase noch im Catalouge of Fishes ist dieser Name verzeichnet.
LG Jutta

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Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #2
Hi Jutta,

mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen, bin ja selbst erst gestern drauf gestossen.
Allerdings ist die Suche unter diesem Namen sehr frustrierend, da nahezu nichts zu finden ist.
Auch taucht der Name Rhinogobius Schultzei auf, wobei ich nicht weiss, ob's ein anderer Fisch oder ein Synonym ist.
Auch unter dem Namen gibt es so gut wie keine Infos.

Die von dir genannten Tiere kommen nun ja aus China, wenn ich das jetzt recht gelesen habe.
Die Ctenogobius Schultzei sollen ja Amerikaner sein.
Würdest du das eher ausschliessen, oder gibt es die Möglichkeit einer noch eher unbekannten Art von dort ?
Liebe Grüsse,
Jeannot

Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #3
Ich kann mich nur an dem Bild orientieren, das auf der Seite gezeigt wird. Das ist definitiv ein Chinese, da mir meine Tiere (mit eben diesen Streifen) auch direkt aus China mitgebracht wurden.

Möglicherweise hat mal jemand ein paar Tiere in Amerika ausgesetzt. Das liegt durchaus im Bereich des Möglichen, da diese Art ja ebenso mit Brackwasser und recht neidrigen Temperaturen klar kommt. Vielleicht hat sie deshlab dann jemand beschrieben, gedacht, es handle sich um eine neue Art und dann wurde die Beschreibung zurück gezogen, weil es sich eben doch um duospilus handelte.... da steckt man oft nicht drin.

Nur, wenn es ein offizielles Synonym für R. duospilus wäre, würde es bei Fishbase aufgelistet. Das Einzigem was ich zusätzlich an Informationen finde, ist, daß sie "Red neck goby" genannt werden. Eine offizielle Beschreibung wird durch HERRE 1927 angegeben, allerdings wird das Paper, wenn es überhaupt auffindbar ist, auch nicht viel mehr hergeben.

Gehe mal davon aus, daß es keine gebürtigen Amerikaner sind ;o)
LG Jutta

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Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #4
Hi Jutta,

Als weitere Info :
Im Buch "Check list of the freshwater fishes of South and Central America " von Roberto E. Reis,Sven O. Kullander,Carl J. Ferraris (2003)
beschreibt Kullander mehrere Arten Ctenogobius in Nord und Südamerika.
Und er sagt unter anderem , der Status von Ctenogobius sei unsicher und unter Überarbeitung.
Für Girard (1858) wäre es ein Synonym für Gobionellus , für Robins&Lachner (1966), eine gültige Untergattung.

Leider wird Ctenogobius Schultzei dort nicht erwähnt.

Und in dem Buch
"A REVIEW OF THE GOBIIDiE OP NORTH AMERICA."  by DAVID S. JORDAN and CARL H. EIGENMANN."  von 1886
taucht die Zeile :
"Ctenogobius fasciatus  Gill 1858  " auf

somit scheint schon damals (wenigstens ) eine Ctenogobius Art in Amerika bekannt gewesen zu sein.


Wie Spock sagen würde: Faszinierend!




Liebe Grüsse,
Jeannot

Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #5
Hi Jeannot,

wobei die Ctenogobius inzwischen auf alle möglichen Arten verteilt wurden. Schau Dir mal diese Liste an. Einige Rhinogobiusarten wurden auch in den USA gefunden, haben aber dort nicht ihren Ursprung. Wie früh die tatsächlich auch eingeschleppt wurden, ist wahrscheinlich nicht mehr zurück zu verfolgen. Funde von Rhinogobius brunneus wurden auch schon sehr früh beschrieben. Ich denke, die werden sich dort inzwischen auch gut etabliert haben. Aber wenn es Dir um ursprünglich dort entstandene Arten geht, dann bist Du zumindest mit der von Dir anvisierten Art falsch.

Ich habe hier eine Art sitzen, die ebenfalls in den USA vorkommt: Eleotris amblyopsis. Die soll sogar dort beheimatet sein. In wie weit das stimmt, konnte ich aber auch noch nicht heraus finden. Das Problem ist eben, daß sich für Grundeln immer nur ein kleiner, ausgesuchter Kreis interessiert hat und deswegen sind die Informationen rar bis verworren.

(Spock würde wohl eine Verbindung zu Grundeln besser gefallen als zu Menschen *g*)
LG Jutta

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Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #6
Hi,

ich habe mir nun also 6 dieser Tierchen besorgt, da ich sie faszinierend finde, unabhängig von der Herkunft.
Als deutscher Name stand da übrigens Chamäleon Grundel, das scheint nun aber üblicherweise ein ganz anderes Tier ( Tridentiger trigonocephalus) zu bezeichnen.

Noch in der Tüte habe ich ein Foto gemacht, hat aber nicht die allerbeste Qualität, vielleicht kannst du trotzdem was erkennen.


Sobald ich kann, und sie es zulassen, werde ich auch Fotos im Aquarium machen.
Liebe Grüsse,
Jeannot

Re: Ctenogobius Schultzei

Antwort #7
Hi Jeannot,

nein, leider kann man so nicht wirklich viel erkennen. Wenn Du Fotos machst, versuche bitte, die Tiere von der Seite mit aufgestellten Flossen und so scharf wie möglich zu fotografieren. Vorzugsweise mit Fokus auf den Flossen und einmal auf dem Kopf. Von der Statur her sollte es sich dennoch immer noch um Weißwangengrundeln handeln.
LG Jutta

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