Zum Hauptinhalt springen
Thema: Nandujiangensis Jungtiere Ausfälle (5930-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Nandujiangensis Jungtiere Ausfälle

Hi,

ich wollt mal nach Anregungen fragen.

Meine Grundeln haben sich ja durchaus schon vermehrt, gute Hand voll vom Nachwuchs ist auch semi adult und wohl auf, hoppst zwischen den adulten herum, eine kleinere und jüngere Ausbeute lebt auch.

Diese Ausbeute stammt von mir und ist auch nur ein Bruchteil von dem, was an Eiern gelegt wurde, auch bei mir ließen die sich mit meinen Bedingungen nicht so leicht groß ziehen wie z. B. rubromaculatus, eremius...die klappten wunderbar. Gut ok, ich weiß, bei den Karniggeln kann man sich nix drauf einbilden.  :aehm:

Bei der Pflegemutter finden anscheinend erneut hohe Ausfälle statt. Die Lütten schlüpfen sehr unterschiedlich, die frühzeitigen versterben am ersten Tag. Die späteren stehen besser dar, haben kleinere Kugeln am Bauch und fangen auch an zu fressen, nehmen zu, werden stabiler.

Bereits das zweite (oder schon dritte, weiß ich gerad nicht genau) Mal geht dann was in die Hose. Die Tiere fangen an Flossen zu klemmen, fressen nicht mehr.

Beim ersten Versuch hatte man das Aufzuchtbecken in Verdacht, die Jungtiere kamen in Netzkasten ins Elternbecken, die Überlebenden dort erholten sich.

Der jetzige Versuch kam sofort ins Elternbecken, leider trotzdem auch wieder Ausfälle, die Tiere sehen wohl auch komisch aus. Hab heute ein Foto davon bekommen, mir kommen die Lütten weißlich und aufgedunsen vor. Die Zwerge sind auf dem Bild wohl ne gute Woche alt.

(Wasserwerte ca GH 8, Kh 3, Ph 7,2, No2 =)

Pflegemutter tippt auf Einzeller-Befall. Ich glaub das jedoch nicht so richtig, die nandujiangensis sind wohl etwas empfindlicher...

Hat jemand nen Rat, wie man es ihnen, oder gar gleich den Gelegen, am besten recht machen kann?

Ich glaub nicht so recht an eine Krankheit, bilde mir eher ein, daß die Gelege nicht die optimalsten Bedingungen haben und daher die Tiere nicht richtig fit ins Leben starten.

Bettina

Re: Nandujiangensis Jungtiere Ausfälle

Antwort #1
*buddelt Account wieder aus*

Ja das war sehr schade, meine Mutter, die als Urlaubsbetreuung im Einsatz war, hat zusammen mit einem aquarienkundigen Nachbarn ein vollständiges (!) Gelege durchgebracht :D (mit nichts tun und ab Schlupf Artemien füttern).
Die Jungtiere gediehen erst mal ganz toll. 5 hatte ich testweise früh in einen Netzkasten getan, die wuchsen zum zukucken und sind schon vor Wochen bei den Eltern eingezogen. Aber der Rest, der in einem durchlüfteten Aufzuchtbecken war, fing plötzlich an zu kränkeln, Flossenklemmen, wollte nicht mehr fressen, hingen viel an der Oberfläche, sahen irgendwie matt (in beiden Bedeutungen) aus. Da ging es dann ziemlich flott, dass die umkippten. Letztlich sind leider nur 7 von 28 übrig geblieben (die 5, die schon frühzeitig im Netzkasten waren, und zwei, die ich in einem anderen Becken hatte. Die haben die Krankheit zwar auch durch gemacht, aber überlebt und sind jetzt wieder gesund.)

Im Moment halt wieder das gleiche Spiel mit dem darauf folgenden Gelege. Schon als die schlüpften, waren einige merkwürdig weißlich, das sah ungesund aus. Auf dem Foto kann man das ganz gut erkennen, rechts unten weiße, links eine "klare", gesunde.

Ich erläuter meine Theorie jetzt mal noch nicht und bin gespannt auf eure ^^

Grüße
Pflegemama Birthe

Re: Nandujiangensis Jungtiere Ausfälle

Antwort #2
Das liegt an mangelnder Wasserhygiene. Und Leitungswasser. Das hatten wir doch schon bei den cyanodorsalis, Birthe. Also das mit dem Leitungswasser.

Bei benthopelagischen Larven muss man zwingend täglich Wasser wechseln und den Bodengrund sauber machen. Und die ohne Bodengrund aufziehen. Sonst werden die Zwerge von Bakterien angegriffen und sterben, bevor sie richtig in die Gänge kommen.

Dass die dann später sterben, liegt an zu wenig Wasserwechsel. Wenn so ein Becken voll mit Minigrundeln ist und ständig Artemia gefüttert wird, steigt das Nitrat ständig und auch der Phosphatpegel ist hoch. Ohne täglichen Wasserwechsel strecken dann Fliessgewässerbewohner schnell die Flossen.

Also: Gelege in blanken Becken ohne Leitungswasser schlüpfen lassen und nach dem Schlupf täglich 90% Wasser wechseln und den Boden reinigen.
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!

Re: Nandujiangensis Jungtiere Ausfälle

Antwort #3
Hallo Jutta,

danke für die Antwort.

Leitungswasser scheint in Kiel dann genauso problematisch zu sein, hier war die Entwicklung der Gelege auch nicht so reibungslos.

Das stille Wasser von Aldi und Co soll ja auch Mist sein, hast Du einen Tip, welches ich kaufen könnte? Zumindest für die Gelege und die ersten Wochen kann ich dann ja mischen oder Leitungswasser ersetzen.

Hab keine Möglichkeit mehr, an Osmose ran zu kommen und dafür gibbet keine extra Anlage oder ähnliches.

Bettina

Re: Nandujiangensis Jungtiere Ausfälle

Antwort #4
Hallo!

Ja ich war da in der Zwickmühle, weil ich genau den Eindruck hatte, dass sie (Leitungs-)Wasserwechsel nicht mögen. Ich hatte deren Wechselwasser extra schon immer einen Tag abstehen lassen, ein paar Erlenzapfen rein und 50 / 50 mit Mineralwasser verschnitten, aber selbst das haben sie mit Unwohlsein quitttiert (und in der akuten Phase mit sofortigem Sterben) - ergo hab ich die Wechselintervalle eher gestreckt, weil es ihnen damit zunächst besser zu gehen schien.
Bei dem zweiten Durchgang (zu dem das Photo gehört) hab ich tatsächlich ausschließlich Mineralwasser genommen. Da hab ich während der Gelegezeit (wo ja nicht gefüttert wurde) 3 x etwa die Hälfte Wasser gewechselt. War dann wohl noch zu wenig. Nach dem Schlupf sind sie ja sofort in den Netzkasten umgezogen in das große Wasservolumen. Nitrat ist da nicht messbar, Phosphat weiß ich nicht.
Einzelne Babygrundeln haben sich da dann erstaunlich gesund gehalten, während andere halt so weiß waren und sich auch nicht besserten (aber immerhin hielten).

Meine Idee dazu war Costia, weil das mit dem Verfall beim 1. Durchgang ziemlich plötzlich kam. Einen Tag noch alle munter, nächster Tag erste Flossenklemmer und Nichtfresser und am Tag drauf dann schon Holland in Not. Ich hab ja ansonsten hauptsächlich Bärblinge (die ja wohl das Potential haben, dagegen immun zu sein), da hatte ich überlegt, ob ich eventuell Wasser aus einem anderen Becken in das Grundelbabybecken verschleppt habe. Zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Die 2 erwähnten Älteren, die die Krankheit überstanden haben, haben nach zwei Salzkurzbädern die Kurve gekriegt. Hilft das auch bei Bakterienbefall?

Viele Grüße
Birthe