Dekapsulierte Artemia-Zysten (zum Schlupf)
So, meine Lieben.
Wie ich an anderer Stelle bereits berichtet habe, dekapsuliere ich seit einigen Wochen meine Artemia-Zysten, bevor ich diese zum Schlupf ansetze. Das hat den entscheidenden Vorteil, daß man
1. alle Zysten verwenden kann, auch die ungeschlüpften. Man hat also keinen Verlust mehr
2. man ist mit der Fütterung dreimal so schnell fertig, weil man die Flaschen nicht mehr stehen lassen muss, um Schalen und Nauplien zu trennen. Man kippt ganz einfach den Inhalt der Flasche in ein Sieb, spült das ab und ist fertig :-)
3. kann man auch billige Zysten verwenden, denn auch wenn die Schlupfrate etwas niedriger ist, ist sie dennoch nach dem Dekapsulieren weitaus höher als normal.
4. hat man keinerlei restliche Schalen mehr im Aquarium schwimmen, wie das sonst IMMER der Fall ist. Die Becken bleiben sauber.
So. Wie funktioniert das Ganze denn?
Zubehör: Eine Glasflasche mit möglichst einem Liter Inhalt, ein 100er Sieb, eine Haribo-Dose, Essig, Domestos oder Dan Clorix oder ein Äquivalent davon, Salz.
Ich bereite immer gleich eine Wochenration vor, so muss ich die Prozedur nur einmal die Woche durchführen.
Man fülle die Wochenration Artemia-Zysten in die Glasflasche (ich nehme Milchflaschen von Landliebe, die haben einen weiten Hals), fülle diese mit 1/4 Liter Salzwasser (32g/l) und belüfte das Ganze für 2 Stunden. (Einweichvorgang).
Nach 2 Stunden füllt man die Flasche bis kurz unter den Rand (ca. 2 Finger breit Platz lassen) mit Domestos oder dem Äquivalent (ich nehm den Billigreiniger von Real) und belüftet das Ganze wieder kräftig.
Nun werden die Zysten zunächst weiß und dann langsam orange. Man sollte diesen Vorgang unter Beobachtung halten. Es dauert ungefähr 5 Minuten. Sollte nach dieser Zeit die Farbe der Zysten noch nicht auf Orange umgeschlagen sein, muss man ca. 1/4 Flüssigkeit abgießen und noch einmal Domestos nachfüllen.
- Sobald alle Zysten orange sind, gießt man den Inhalt in ein 100 µm Sieb (oder 150) und spült das Ganze mit klarem Wasser, bis der Chlorgeruch einigermaßen verflogen ist.
- Inzwischen füllt man 2 Finger breit Essig in eine Schale, füllt mit der gleichen Menge Wasser auf und stellt dann die abgespülten Zysten in das Essigwasser. Gut durchschwenken, der Essig neutralisiert den Chlor.
- Noch einmal gut spülen.
- Nun in der Haribo-Dose (500 g) 3 Finger breit Wasser einfüllen, Salz einrühren, bis sich keines mehr löst.
- Die gespülten Artemia-Zysten in die Salzlake stellen, Deckel verschliessen und im Kühlschrank aufbewahren.
Aus diesen Zysten die benötigte Menge entnehmen und wie gewohnt zum Schlupf ansetzen.
Achtung! Da die Schalen fehlen, braucht man nur ungefähr die Hälfte der Menge, die man sonst nimmt. Nimmt man also sonst einen gehäuften Teelöfel, braucht man jetzt nur noch einen gestrichenen.
Länger als eine Woche habe ich bisher noch keine Zysten verwenden können. Spätestens nach 6 Tagen merkt man, daß die sich nicht mehr richtig aufwirbeln lassen und die Schlupfrate lässt etwas nach. Aber der 7-Tage-Rhythmus funktioniert bei mir sehr gut.