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Thema: Wasserwechsel (6886-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Wasserwechsel

Ich hätte gerne eine fundierte Diskussion um das Thema Wasserwechsel, ohne dass es so hoch wissenschaftlich wird, dass ich als naturwissenschaftliche Analphabetin nicht mehr folgen kann. Hier muß ich leider zugeben, dass ich das Handbuch Aquariumwasser von Krause zwar habe, aber im Gehirn nicht wirklich umgesetzt bekomme.

Wöchentlicher Wasserwechsel ist ohne Frage klar für mich. Aber mit der Menge hadere ich ständig.

Klar ist mir, dass ich mit hohem Wechsel die Keimdichte senke, Mineralien einbringe und dass das gut ist. Mir ist auch klar, dass ich damit nicht die nützlichen Bakterien entferne.
Jedoch denke ich so als Anfänger: hoher Wechsel verändert eben auch: ph Wert, KH und GH. Starke Veränderungen beim ph sind doch aber nicht gut. Und da ich immer mal wieder Verluste habe, den Grund aber nicht finde, hinterfrage ich die Art des Wasserwechsels. Mein Leitungswasser weicht doch um Einiges vom Aquariumwasser ab.

Über Antworten würde ich mich freuen.

LG Tinker

Re: Wasserwechsel

Antwort #1
Hallo Tinker,

bei mir wird in allen Becken (z. Zt. 11) jede Woche 50% Wasser gewechselt, in den meisten Becken einfach mit Leitungswasser.

Nur das Wasser für die Becken, die mit Osmosewasser "gepanscht" werden und mit Bio-CO2 laufen, setze ich in einer 60l-Plastikwanne ("Samla" von Ikea, ca. 10 Euro) vor dem Wasserwechsel an, sodass es zum einen auf Zimmertemperatur (oder mittels Heizer auf Aquarientemperatur) kommt, zum andern bereits durch entsprechendes Mischen von Leitungs- und Osmosewasser die gleichen Werte hat, wie das Wasser im Becken.

Lieber Gruß

Sissi







Re: Wasserwechsel

Antwort #2
Moin Regina,

in der Natur schützt niemand die Gewässer vor heftigen Regenfällen oder der Verdunstung. So kommt es auch dort zu gar nicht mal geringen Schwankungen in der Härte und beim pH-Wert. Und man sollte auch im Aquarium tunlichst darauf achten, daß die Fische sowohl Schwankungen in den Wasserwerten als auch bei der Temperatur unterworfen sind, denn ansonsten zieht man sich fürchterliche Mimöschen heran, die beim kleinsten Lufthauch umkippen.

Ich messe hier gar nicht erst, dann muss ich mir auch keine Gedanken machen :-) Hier wird mindestens alle 10 Tage ein Wasserwechsel von 60-80% durchgeführt. Da werden die Wasserwerte auch ziemlich schwanken, denn ich mische in beinahe allen Becken VE-Wasser und messe das vorher nicht ab. Heisst, manchmal habe ich 8° dGH, manchmal 12°, manchmal mache ich auch ganz ohne VE-Wasser, dann sinds 22°. Bei mir stirbt kein Fisch daran und zeigt sich nicht einmal verhaltensauffällig nach dem WW.
LEdiglich, wenn der pH-Wert zu stark ins Saure oder Basische geht, also weit unter 6 oder über 8, dann zeigen Fische Verhaltensauffälligkeiten. Alles was zwischen 6,5 und 8 bleibt, verpacken die meisten, die aus dem normalen Range stammen, ohne Klage. Das Gleiche gilt für Temperaturschwankungen und Schwankungen in der Gesamthärte. Man sollte natürlich mit empfindlicheren Fischen wie Zwergbuntbarschen und so nicht zu heftige Sprünge machen und bei Änderungen der dGH nach unten vorsichtig sein. Aber wie gesagt, Grundeln und Konsorten stecken sowas weg, als ob nix wäre.... Auch meine Killis zucken da nicht mal.
LG Jutta

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Re: Wasserwechsel

Antwort #3
Hallo zusammen,

halte es ähnlich wie Jutta, alle 7-10 Tage je nach Becken 30-70 % Wasserwechsel,
bei den Bienengarnelen mit aufbereitetem Osmosewasser, alle anderen mit Leitungswasser pH um 7,6, dGh um 12, kH um 8,
lediglich bei der Temperatur muss ich aufpassen, da dass Wasser mit 4°C aus der Leitung kommt.
Hier wird dann eben mit Warmwasser gemischt.

WW messe ich auch nur bei den red & black bees, sowie den schwarzen Tigern, hier jedoch nur pH & Lw.
Gruß Stefan

Man muss das Leben eben nehmen wie das Leben eben ist!

Re: Wasserwechsel

Antwort #4
Hei Tinker!
Ich mache ca. alle 14 Tage WW bei meinen 4 kleineren Becken (16 bis 96 l ) und alle 4 Wochen bei meinem großen Becken (450 l ). Ich wechsle ca. 50 % beim großen Becken und 60 bis 80 % bei den anderen Becken. Das funktioniert bei mir gut. Ich hab reinstes Bergquellwasser aus 70 m Tiefe und das kommt sehr kalt (auch etwa 4 Grad) aus der Leitung. Leider hat es bloß GH 0-1 und KH 10 und einen pH von 7,4. (Die Erklärungen, warum das so ist, spar ich mir, da Du es ja einfach halten willst. ) Also muss ich aufsalzen - das mach ich mit "Bee Shrimp Mineral GH+" und salze es auf GH 6 auf. Sonst lösen sich bei mir die Schneckengehäuse auf und das will ich natürlich nicht. Da ich sowieso aufsalzen muss, mache ich alles schon mindestens einen Tag vorher fertig. Da hat dann das Wasser Waschraumtemperatur (ca. 15 Grad ) und der Waschraum und das Gästezimmer steht voll mit meinen Wasserbehältern, aber es funktioniert.
CO2 verwende ich zur Zeit nicht. Also verändert sich der ph-Wert kaum.
Gemessen habe ich bei mir nur am Anfang  wie verrückt, aber inzwischen kenn ich ja meine Werte und  mach ich es ganz entspannt, wie Jutta sagt. Meine Fische tolerieren solche Schwankungen (auch die Grundeln) und die Sakuras und Heteropoda davidi in Naturfarbe sowie die Amanos sind alle nicht soo empfindlich. Wie Jutta schon sagte, die Natur ist ja auch nicht genormt. Und so empfindliche Sachen aus Sulawesi etc. hab ich nicht.
Die größten Katastrophen hatte ich niemals nach oder durch einen Wasserwechsel, liebe Tinker, sondern durch z.B. schlechte Handhygiene (hab da 2 x Zeckenmittel vom Hund ins AQ bekommen). Das war der Supergau für die Garnelen. :knirsch: Und am Anfang durch neu zugekaufte Fische - (zu kurze Quaratäne bzw. nicht erkannte Flaggellose). Aber man lernt aus seinen Erfahrungen.
Am bequemsten ist es natürlich, wenn man sein Leitungswasser unbehandelt verwenden kann zum Wasserwechsel, aber das sind die wenigsten in Deutschland, bzw. man muss bei der Auswahl der Fische schon vorher sein Wasser berücksichtigen, aber wer macht das schon, wenn er sich in einen bestimmten Fisch verguckt. :floet:
Gruß aus dem verregneten Norden
Gruß aus Norwegen
Nordstern-Jutta

Re: Wasserwechsel

Antwort #5
Danke für eure Antworten. Das mit den Schwankungen des PH Wertes hat mich echt nervös gemacht. Muss also so nicht sein.
Möglicherweise mache ich tatsächlich Mimosen aus meinen Fischen, da ich - deshalb dauert der Wasserwechsel bei mir auch immer recht lange - sehr genau versuche, die gleiche Temperatur zu halten, was für mich bedeutet, dass ich ständig hin und her renne, weil das Wasser mit doch schwankenden Graden aus dem Hahn kommt.

Über Handhygiene werde ich nochmal intensiv nachdenken. Wenn ich ehrlich bin, kommt es nicht selten vor, dass ich in ein Becken greife, ohne mir vorher die Hände intensiv geschrubbt zu haben.

Ich werde also weiterhin meine schwungvollen Wasserwechsel machen.

LG Tinker