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Thema: Mogurnda sp. "Fruata" (32474-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #50
Hallo Paul,

ich habe unmittelbar nach der Eiablage einige Eier (ca. 10-15 Stück) aus dem Gelege entfernt und in eine Schale mit dem gleichen Wasser überführt.
Der Rest des Geleges wurde vom Männchen normal bewacht. In dem Becken waren noch das Weibchen und zwei Rhinogobius henchuenensis.
Sowohl in der Schale, als auch beim Männchen kam es am vierten Tag zum verfrühten Schlupf. Das Männchen konnte also zumindest in diesem Fall wohl nichts dafür, ebenso wenig die Beifische und Veränderungen der Wasserparameter. Ob es nur ein bestimmtes Paar betrifft, daß kann ich derzeit nicht sagen. Zwar gab es ein Gelege mit normalem Schlupf, aber zu diesem Zeitpunkt waren noch 5 Exemplare der Mogurndas zusammen und ich habe nicht beobachten können, welche Tiere gelaicht haben. Das Wasser hat eine GH von etwa 12°dH, fehlende Härtebildner dürften demnach auch nicht die Ursache sein. Ich meine vor kurzem in einem Artikel etwas von verfrühtem Schlupf gelesen zu haben. Ich schaue morgen mal nach, was dort als Ursache postuliert wurde.

@Andi: Ich füttere Frostfutter und Lebendfutter (rote Mückenlarven, Artemia, Wasserflöhe, Mysis)

Bis dahin
Michael

Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #51
Moin,

ich habe gerade das entgegengesetzte Phänomen bei meinem Riesengelege der R. duospilus erlebt. Die Tiere haben sich entwickelt, konnten aber nicht schlüpfen, weil anscheinend die Eihülle zu zäh war. Auch ich rätsele darüber, wie das zustande gekommen sein könnte.

Prinzipiell tendiere ich wirklich zur Ernährung, aber es scheint auch in gewisser Weise von den Einzeltieren abhängig zu sein, denn meine "normalen" R. duospilus haben dieses Problem nicht, während ich das bei diesen "besonderen" Tieren, also denen mit den roten Strichen auf den Wangen, jetzt schon zweimal erlebt habe. Die Jungtiere sind, auch wenn sie schlüpfen, besonders hinfällig, es überleben nur wenige und diese Überlebenden sind in der gesamten Entwicklung "behindert", fressen schlecht, entwickeln sich langsam und sind spindeldürr.

Am WE hatte ich eine Unterhaltung über die Degeneration der Reproduktion von Aquariennachzuchten bei anderen Arten. Wobei es sich ja bei meinen um Wildfänge handelt, aber evtl. die Ernährungs- und Umgebungsumstellung da eine entscheidende Rolle gespielt hat. Tim (mit dem ich die Unterhaltung hatte) bezog sich dabei auf einige seiner Zwergbuntbarsche, die offenbar nach einigen Generationen solche Degenerationserscheinungen zeigen können. Ich bekomme leider nicht mehr so ganz zusammen, was er dazu gesagt hat (ich muss den wirklich mal nötigen, sich hier anzumelden *g*), aber ich glaube, er und Jens haben dann die Partner ausgetauscht und dann ging es wieder einigermassen. Muß ich ihn aber noch einmal zu interviewen.
LG Jutta

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Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #52
Hallo zusammen,

tja, es scheint schwierig zu bleiben. Aber interessant, dass das Problem auch bei Deinen Tieren auftritt, Michael. Dabei hatte ich auch schon an Inzuchterscheinungen gedacht, schließlich ist der alte Fruata-Stamm nun eine ganze Weile bei uns...

Zum Futter: Meine bekommen vor allem Shrimps aus dem Supermarkt und Fischreste, verschiedene Pelletfutter und Selbstgetümpeltes (von letzterem in den letzten Wochen und Monaten naturgemäß herzlich wenig).

@Jutta: Ich will ja nicht immer drauf rumreiten, aber was Du zu Deinen R. "duospilus" schreibst, könnte abermals darauf hinweisen, dass Du da evtl. genetisch recht weit voneinander entfernte Populationen oder sogar unterschiedliche Arten hast. Das wäre für mich spontan die schlüssigste Erklärung für die Hinfälligkeit der Jungtiere...

Grüße!

Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #53
Hallo Paul,



@Jutta: Ich will ja nicht immer drauf rumreiten, aber was Du zu Deinen R. "duospilus" schreibst, könnte abermals darauf hinweisen, dass Du da evtl. genetisch recht weit voneinander entfernte Populationen oder sogar unterschiedliche Arten hast. Das wäre für mich spontan die schlüssigste Erklärung für die Hinfälligkeit der Jungtiere...



ja, bei dem Gedanken bin ich ja nun schon eine ganze Weile angekommen. Ich bin mir eigentlich relativ sicher, daß es sich nicht um R. duospilus handelt, sondern um eine andere Art, ähnlich den R. sagittus. Hatte ich aber auch schon in diesem Thread geschrieben und ebenso hier gefragt, ob einer von euch jemanden kennt, der diese Grundeln bestimmen könnte. Ich wäre durchaus bereit, eins der Männchen zu opfern, um das heraus zu finden.

Ich habe mich übrigens jetzt in die Reihe der Halter von Mogurnda sp. fruata eingereiht. Es handelt sich bei den meinigen um Nachzuchten. Der ursprüngliche Stamm stammte wohl von Hans Georg Evers.
LG Jutta

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Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #54

Der ursprüngliche Stamm stammte wohl von Hans Georg Evers.


Bist du sicher ?
Habe mich Gestern mit ihm unterhalten, unter anderem auch über die Fruata's. Er hat nicht erwähnt das  er die auch mal hatte !

Gruß Andi

Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #55
Hi Andi,

nein, sicher bin ich mir nicht. Aber ich werde da noch einmal hinterher haken.
LG Jutta

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Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #56
Also, soweit ich weiß, wurden die Tiere 1999 von Heiko Bleher mitgebracht und an Bernd Thierbach weitergegeben, der sie seitdem vermehrt und von dem ich auch meine Tiere bekommen habe. Das war der ursprüngliche Weg, von weiteren Importen ist meines Wissens außer dem neuerlich von Johannes Graf mitgebrachten Stamm, den Michael pflegt, nichts bekannt.

@Jutta: Hatte die anderen Beiträge zu Deinen Rhinogobius noch nicht gelesen - im Prinzip könnte ich Dir Deine Grundeln schon bestimmen, solange im Schlüssel nicht auf knochenbauliche Merkmale Wert gelegt wird. Allerdings fehlt mir eben die passende Literatur. Vieles ist nur auf chinesisch vorhanden. Klar könnte man mit den verfügbaren Arbeiten versuchen, die Art zuzuordnen - so ließen sich zumindest einige Arten ausschließen. Wichtig wäre mal die Originalbeschreibung von R. duospilus. Mir fehlt da die Energie, die vorhandene Literatur zusammenzutragen. Und ohne gesicherten Fundort bleibt eh ein Unsicherheitsfaktor. Hast Du mal versucht, I-Shiung Chen anzuschreiben? Eine qualifiziertere Antwort als von ihm wirst Du wahrscheinlich bezüglich Rhinogobius kaum erhalten.

Grüße!

Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #57
Moin Paul,


Hast Du mal versucht, I-Shiung Chen anzuschreiben? Eine qualifiziertere Antwort als von ihm wirst Du wahrscheinlich bezüglich Rhinogobius kaum erhalten.


Nein, weil mir der Name auch gar nicht bekannt ist. Leider habe ich in dieser Hinsicht nicht allzu großes Wissen, wer wofür zuständig ist und bin da für jede Hilfe dankbar. Die Frage ist, ob er anhand eines Fotos die Tiere identifizieren bzw. bestimmen könnte. Sie nach China zu schicken, dürfte den Kostenrahmen sprengen.

Zitat
im Prinzip könnte ich Dir Deine Grundeln schon bestimmen, solange im   Schlüssel nicht auf knochenbauliche Merkmale Wert gelegt wird.   Allerdings fehlt mir eben die passende Literatur. Vieles ist nur auf   chinesisch vorhanden. Klar könnte man mit den verfügbaren Arbeiten   versuchen, die Art zuzuordnen - so ließen sich zumindest einige Arten   ausschließen.


Das ist eben die Frage: könnte man eine sichere Bestimmung ohne komplette Merkmalsliste machen?

Zitat
Wichtig wäre mal die Originalbeschreibung von R. duospilus. Mir fehlt da die Energie, die vorhandene Literatur zusammenzutragen.


Ich habe schon wie verrückt danach gegraben und leider absolut nichts gefunden. Nicht einmal in den einschlägigen Portalen, in denen man kostenpflichtig die entsprechenden Beschreibungen bekäme.

Zum eigentlichen Thema:
Ich glaube, der Name Heiko Bleher ist auch gefallen. Ich werde da noch einmal genauer nachhaken.

Heute nacht hätte ich beinahe mein Weibchen verloren. Das Becken ist seit Jahr und Tag mit einer Abdeckung versehen, die in der Mitte einen Spalt von ca. 3 cm aufweist. Bisher habe ich mir eher Sorgen gemacht, daß einer meiner Stachelaale da mal das Weite suchen würde. Die haben sich das aber bisher immer verkniffen.
Madame fruata ist aber heute nacht dort ausgestiegen. Manchmal bin ich sehr dankbar für meine Schlafstörungen und den 6. Sinn. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es stimmt was nicht und ich sollte mal nachsehen gehen. Sie war schon leicht angetrocknet, hat es aber dennoch überstanden, obwohl sie, als ich sie wieder ins Becken geworfen habe, wie ein Stein gesunken ist. Ich dachte schon: na klasse, das wars.... Ich hoffe, daß jetzt keine Infektion hinzu kommt. Dummes Frauenzimmer, das!
LG Jutta

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Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #58
Hallo Jutta,

nur noch einmal schnell zu den Rhinogobius: Die Kontaktdaten von I-Shiung Chen findest zu z.B. in der Erstbeschreibung von R. sagittus und R. rubrolineatus, die Du ja haben müsstest (findest du bei Google Scholar). Ich denke nicht, dass er eine Zuordnung anhand eines Fotos wagen wird, zumal kein Fundort bekannt ist. Aber frag ihn das doch einfach mal.

Wieviele Merkmale bekannt sein müssen lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine Art, die etwa eine einzigartige Anzahl von Weichstrahlen in der zweiten Dorsale hat, wäre sehr schnell an diesem Merkmal allein zu identifizieren. Andere Arten unterscheiden sich beispielsweise lediglich durch eine Kombination von Merkmalen etwa der Beschuppung, der Kopfporen und/oder Körperproportionen. Zeichnungsmuster und Färbung sind mitunter ein guter Hinweis, aber gerade im R. duospilus-Komplex ähneln sich die Arten ja schon mitunter sehr, was das angeht. Wenn dann kein Fundort bekannt ist, um seine Suche etwas einzugrenzen, und, wie in unserem Fall, wenig Literatur vorhanden ist, wird es schwierig. Aber frag einfach mal bei den Experten nach. Mit etwas Glück ist es eine Art, die I-Shiung Chen selbst beschrieben hat und er erkennt sie womöglich auch auf einem guten Foto eindeutig wieder, oder Du erfährst wenigstens, welche Arten es sein könnten und worauf man für die Unterscheidung achten müsste.

Und, zum Thema: Viel Glück mit Deinem Fruata-Weibchen. Wenn es ihr bis jetzt gut geht, wird sie's bestimmt schaffen. Meine schrammen sich ständig irgendwo, aber entzündet hat sich nie irgendetwas.

Grüße,
Paul

Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #59
Moin,

heute morgen gabs für mich eine Riesenüberraschung. Die Mogurnda sp. fruata haben abgelaicht. Die Tiere sind erst ca. 10 cm groß und vielleicht 6-7 Monate alt. Ich hab nicht getanzt, ich schwöre!
Vom Weibchen ist nichts zu sehen, aber der Herr des Hauses sitzt tapfer auf dem Gelege, obwohl er sehr scheu ist. Hat mich einige Überredung gekostet, ihn fotografieren zu dürfen, weil er immer sofort abhaut, sobald sich etwas im Zimmer bewegt. Ich hoffe, er gewöhnt sich das jetzt ab,

Wie man sieht, sind nicht alle Eier befruchtet. Ich bin gespannt, ob er die aussortiert und ob er den Rest des Geleges in Ruhe lässt. Wobei ich mir gerade gar nicht so sicher bin, ob ich die Jungtiere überhaupt aufziehen möchte. Man wird sie sehr schlecht los. Aber vielleicht erledigen die Corys und die Stachelaale ja einen großen Teil des Problems.

Ich bin jetzt erst mal gespannt, wie es weiter geht mit den Beiden. Ich finde das Gelege für ihr Alter ganz schön groß. Wie groß sind die denn normalerweise? Irgendwie hätte ich ob ihres Alters weniger erwartet (und vor allem später).

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LG Jutta

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Re: Mogurnda sp. "Fruata"

Antwort #60

Die Tiere sind erst ca. 10 cm groß und vielleicht 6-7 Monate alt.


Denn sind sie ja fast ausgewachsen und Geschlechtsreif sowieso. Ich denke das Gelege ist normal. Beim erstenmal haben die Männchen meist nicht genug Durchhaltevermögen das Gelege bis zum Schlupf zu bewachen!

Viele Grüße Andi