Re: Mir unbekannte Rhinogobius sp.
Antwort #26 –
Moin Tobi,
die Eier verpilzen leider in jedem Stadium. Das Frischwasser ist weniger ein Problem als die Sauerstoffzufuhr. Durch das Wedeln des Männchen wird den Eiern immer sauerstoffreicheres Wasser zugeführt und umspült sie. Wir bekommen das in einem Aufzuchtbecken nie ordentlich simuliert. Das Männchen streicht ja auch immer wieder mit der Rückenflosse über das Gelege. Was auch immer da passiert, es fehlt halt, wenn wir die Eier in einem Aufzuchtbecken erbrüten.
Meiner Erfahrung nach sterben die Embryonen sehr schnell ab, wenn sie z.B. an einer ungünstigen Position im Gelege liegen und so weniger Sauerstoff bekommen. Innerhalb von wenigen Stunden werden die Embryonen weiß. Das sollte immer sofort ein Anlaß sein, die Umströmung zu verändern, bis man eine einigermaßen optimale Position erreicht hat. Genau diese absterbenden Eier sind es, die dann verpilzen und das breitet sich mit einer irren Geschwindigkeit aufs gesamte Gelege aus.
Salz und Erlenzapfen verhindern diese schnelle Pilzbildung. Mit einer optimalen Umströmung tut man ein Übriges, um das Gelege gesund durchzubringen. Jeder Eingriff ins Gelege (z.B. um ein verpilztes Ei zu entfernen) führt zu weiteren Schädigungen an den umliegenden Eiern.
Ich weiß nicht, ob bei den Nordtaiwanern, so wie bei den anderen beiden Arten, auch eine Stabilisierung der Gelege eintritt, wenn die etwas mehr Erfahrung haben. Zumindest bei mir waren die ersten Gelege eine einzige Katastrophe und erst das letzte, das ich auch erst nach 7 Tagen entnommen habe, war einigermaßen stabil. Hat aber auch nur 17 Jungtiere gebracht, bei einer Gelegegröße von knapp 50 Eiern. Zum Vergleich: bei den grauen gibt es Gelege um die 60 Eier, die immer ALLE durchkommen, bei den roten sind es inzwischen bis zu 100 Eier, auch die kommen alle durch.