Zum Hauptinhalt springen
Thema: Duospilis Nachwuchs (5375-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Duospilis Nachwuchs

Moin an alle,

nachdem ich das Duospilusgelege in ein "Aufzuchtgefäß" überführt habe schlüpfen die Larven peut-a-peut. Dort werden sie mit einem Sprudelstein belüftet. Die Hälfte der Larven stirbt recht schnell, dabei sieht es so aus als ob sie trotz Dotter verhungern und ändern ihre Farbe dann in Tot-weiss. Der anderen Hälfte scheint es recht gut zu gehen. Ist das normal oder hat jemand einen Tipp für einen Grundel-Neuling? Um es präzieser Auszudrücken: Die Larven befinden sich in der Schlupfphase. Ein Teil schafft es sich sich in eine aufrechte (Augen und Oberkörper nach oben) Position zu bringen. Der andere Teil verendet auf der Seite liegend, unter dem Mikroskop sieht es aus als ob der Dotter sehr wenig ist und unter dem Deckglass (kann ein Artefakt sein) lysiert, daher in die Umgebungsflüssigkeit abgegeben wird. Ich habe leider keine Ahnung wie hoch der LD-Wert bei dem Schlupf ist, möchte den aber möglichst drücken, im Zfeifelsfall um für dass nächste mal zu lernen. Bei Anmerkungen und Anregungen vielen Dank im voraus,

Andreas

Re: Duospilis Nachwuchs

Antwort #1
Moin Andreas,

es ist nach meiner Erfahrung immer sinnvoll, das Gelege so lange wie nur möglich beim Vater zu lassen. Dieses peu-a-peu-Schlüpfen ist ein Zeichen dafür, dass die Bedingungen während der Reifung nicht optimal waren.

Wenn Du es schaffst, die Eier mindestens 5 Tage beim Vater zu lassen, bevor Du sie entnimmst, erhöhst Du die Überlebensrate um gute 50 %. Bei der Entnahme musst Du darauf achten, dass die Eier nicht mit der Luft in Kontakt kommen und dann bei 24° C sacht belüften, möglichst hängend, so dass die nicht bei jeder Bewegung gegen den Brutstein schlagen.
Drei Tage vor dem errechneten Schlupf wird die Belüftung kräftig erhöht, so dass die Eier stark bewegt werden. Dies setzt ein Enzym frei, welches die Eihaut aufweicht und den Schlupfvorgang in Gang setzt. Die Erhöhung der Belüftung mache ich immer von der Größe des Dottersacks und der Lage der Embrionen im Eisack abhängig. Der Dottersack verringert sich und dieEmbrionen rutschen im Eisack nach unten, so dass die kein Mützchen mehr haben. Das ist das der richtige Augenblick.
Wenn die schlüpfen, sollte der Dottersack nur noch halb so groß sein wie während der Brut. Das macht die Larven beweglich. Gleich nach dem Schlupf setzt man 6-10 Posthornschnecken ein, die den Bakterienfilm auf dem Boden reduzieren.
Auf diese Weise habe ich meist eine 100%ige Überlebensrate.
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!

Re: Duospilis Nachwuchs

Antwort #2
Ganz vielen Dank für die Antwort und das know-how! Ich habe die Eier nach 24 Tagen am 2.1. bei 18 C° aus dem Elternbecken geholt, die Larven hatten deutliches Augenpunktstadium. Luftkontakt hatten die allerdings beim umsetzen, wenn auch kurz. Asche auf mein Haupt. Gehen auch Blasenschnecken? Von denen habe ich mehr als genug. Ist mein erstes Gelege, beide Pärchen "legen" gerade aber auch nach. Trotzdem will ich möglichst viele Tiere durchbringen. Ich werde gleich ein Glasbecken für den Nachwuchs ordern, gerade halte ich sie in (hoffentlich ohne Weichmacher) Plastik. Der Hauptfehler meinerseits scheint sich aber wirklich durch den zu großen Dottersack auszudrücken, so das die Kleinen in Seitenlage gezwungen wurden. Vielleicht habe ich sie zu lange in dem kühlerem Elternbecken gelassen. Völlig naiv habe ich auch gedacht ein bisschen Biofilm ist cool wegen Infusorien.

Ich selber ärgere mich sehr, vlt. ist es ja nur duospilus, habe dennoch den Anspruch an mich die Tiere die ich halte auch wenn möglich (die haben ihren Teil beigesteuert und tun es gerade) zu vermehren. Deswegen ja auch die Futtertierzuchten, und es sind WF´s, wobei ich bei dem Kauf von solchen eh schon mein leicht schlechtes Gewissen durch die Absicht auf Nzten versuche zu beruhigen. Umso ärgerlicher bin ich dass ich es mittlerweile zu 70% "vermasselt" habe, ich habe heute gegen 17 Uhr ca. 20 "sandfarbene" Larven gesehen die in horizontaler Lage waren. Heute gab es dann auch wenig Artemien.

Noch einmal vielen Dank das Ich hier an eurem Wissen partizipieren darf, insbesondere Dir, Jutta. Ich hoffe es beim nächsten mal umzusetzten zu können und nehme mir vor hier mich etwas aktiver einzubringen, bei den Themen in denen ich Erfahrung gesammelt habe.

Domo arigato, Andreas

Re: Duospilis Nachwuchs

Antwort #3
18° ist für die Brut auch sehr niedrig. Da würde ich beim nächsten Mal einen Heizstab reinhängen, der die Temperatur auf 24° bringt. Dan nschlüpfen die nach 10 Tagen und sind dann auch quietschmunter. Jedes Grad weniger verzögert die Reifung um 2 Tage. Und die Jungtiere sind eben recht hinfällig.
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!