Zum Hauptinhalt springen
Thema: Artemia und Meersalz (22548-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #25
Ne, Wolle, ich meine die Endzeit, bis alle geschlüpft sind. Die ersten paddeln schon nach 8-12 Stunden rum, aber bis die alle raus sind, dauerts 36 Stunden.
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #26

...
@Andreas

Diese Fertigmischungen wären vermutlich gar nicht so schlecht, wenn sie nicht meist völlig überlagert wären. Die Sera-Zysten ohne Mischung haben mich bisher jedenfalls immer überzeugt.


Hättest Du mal lieber den Teufel nicht an die Wand gemalt...

War wohl tatsächlich so. Nach 3 Tagen kam ich immerhin schon auf etwa 10 hopsende Punkte. Nach 5 Tagen hab ich es dann weggeschüttet. Ich hoffe, dass das keinen Schaden anrichtet (Wär mal ein Thema: Umweltgerechte Entsorgung, siehe Krebspest).

Schwimmen die frischen/trockenen Eier normalerweise oder sinken die schnell zu Boden? Bei dem Fertigansatzwar es ziemlich halbe-halbe; wahrscheinlich schon ein schlechtes Zeichen, oder nicht?

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #27
Normalerweise schwimmen die trockenen Zysten.

Was den Umweltschaden angeht: nur nordamerikanische FLUSSkrebse tragen die Krebspest, sonst kein Krebstier. Die darf man eh nicht alle in einen Pott schmeissen. Flußkrebse gehören, wie Garnelen, zu den Decapoden (also 10-Fuß-Krebse). 
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #28
Es wird natürlich eine andere Seuche sein. Oder auch eine Verdrängung heimischer Arten. Und wie immer und wie auch bei der Krebsseuche wird man auch hinterher schlauer sein, frühestens, oder gar nicht. Bei Wirbellosen , egal ob Weichtiere oder Schalentiere mit vielen oder wenigen Füßen, habe ich ohnehin kein gutes Gefühl. Möchte nicht wissen, wie viele Liter Aqua-Wasser, wieviele tote oder lebende Tiere. Larven, Gelege etc. so in Toiletten und Ausgüssen verschwinden. Es ist nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit und der Zeit, bis sich davon etwas ausbreitet.

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #29
Andreas, es gibt heimische Artemia :-) Leider nicht mehr so zahlreich, wie sie mal waren, aber das haben wir eher der Industrialisierung zu verdanken.
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #30
Ja, ich weiß. Aber das muss nicht heißen, dass die verkauften Artemia u. a. Arten - es geht ja nicht nur um die - aus ihren Ländern, Kontinenten, Zuchtfarmen oder aus ihren einheimischen Restbiotopen nicht bspw. Viren einschleppen? Bei vielen Krankheiten gibt es Überträger, die selbst nicht sichtbar erkranken (auch bei der Krebspest). Will sagen, dass ich manche Seiten an der Exotenhaltung durchaus für kritisch halte und den gedankenlosen Umgang mit dem hier und heute leicht zu habenden Luxus schon für bedenklich halte. In diesen Punkten kann ich den generellen Vorstoß gegen diese Haltung durchaus nachvollziehen.

Man sollte vernünftigerweise (und um schlichten Verboten vorzubeugen) tatsächlich Sachkunde und gewisse Regeln bei der Haltung abverlangen. Bei diesem Fall überschneiden sich Abfallrecht/Umweltschutz/Tierschutz/Seuchenschutz. Es ist doch unvernünftig, dass man einerseits keinen Ring am Finger tragen darf, wenn man einen Schlachthof besucht - aber gleichzeitig die verreckten Importschnecken, die an unbekannter Krankheit leitenden Fische oder die überhand nehmenden Garnelen ins Klo gekippt werden. Batterien muss man zurückgeben und das Abwasser wird auf Schwermetalle geprüft - aber die organischen Abfälle allein aus der Heimtierhaltung? Ab in die Gosse mit den "Urzeitkrebsen", Schlangeneiern...

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #31
Du schmeisst da aber so ziemlich alles in einen Pott. Ein verantwortungsbewusster Tierhalter schmeisst keine Eier, toten Tiere oder gar lebende, ins Abwasser, sondern in den Biomüll. Allerdings wüsste ich nicht, wohin mit Artemiaschalen. Mal davon abgesehen, daß ich evtl. den Großteil des Schlamms in den Biomüll kippen könnte, aber der Rest, der an den Flaschen klebt, wird wohl oder übel im Abwasser landen, wenn ich die Flaschen reinige.

Wobei ich allerdings denke, daß Du da etwas überreagierst. Heutzutage dürfen Haushaltsabwässer nicht mehr ungeklärt abgeleitet werden und alles, was über Haushaltsabwasser kommt, landet in der Kläranlage. Seit wievielen Jahrzehnten bentzen Aquarianer schon Artemia als Fischfutter? Und ich kann Dir versichern, ich hab mir mit den Daphnien aus der Kläranlage noch keine Seuche eingeschleppt.

Selbst in Sachen Krebspest wird empfohlen, wenn man keinen Garten besitzt, um das Wechselwasser versickern zu lassen, es in die Haushaltskanalisation und somit in Kläranlagen einzuführen, weil bisher noch kein Nachweis gelungen ist, daß NACH der Kläranlage noch Sporen existiert hätten.

Wir reden hier wohl zumeist von Symbionten, die einen Wirt zur Existenz benötigen und nur eine begrenzte Überlebensspanne ohne Wirt haben. Da die Wirte selbst die Kläranlage nicht überleben, erledigen sich die Symbionten somit ebenfalls.
LG Jutta

Bitte stellt keine Haltungsfragen per PN! Das Forum dient zur Information für ALLE User!

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #32
Ich mach Artemia in einer Box mit Schwammstreifen als Eier / Schlupftiertrenner (Funktioniert für den kleinen Maßstab super!).
Ich hab JBL Eier und hab sie mit Meersalz und Siedesalz angesetzt, keinen Unterschied festgestellt und eine sehr gute Schlupfrate. Eine genaue Prozentzahl kann ich nicht sagen, weil ich nicht erkennen kann ob ungeschlüpfte Eier übrig bleiben, aber ich denk das geht in Richtung 100%.
Wir haben ziemlich hartes Wasser in Kiel und ohnehin schon 7,6 pH, vielleicht hilft das ja.

Viele Grüße
Birthe

Re: Artemia und Meersalz

Antwort #33
Ich würde sagen, ich behandle in EINEM Pott, was auch in EINEN Pott gehört. Es bringt wenig, a la "Haltet den Dieb" hinter einem willkürlich herausgegriffenen Problemfall herzulaufen - und das Prinzip und damit die Masse überhaupt unbeachtet zu lassen. So eine Kläranlage, selbst wenn sie ideal arbeitet, behandelt nur das, was man will. Für jede Art Schadstoff mussten auch in der Vergangenheit ständig neue Richtlinien erlassen werden. Kümmerte sich früher jemand um Phosphate? Schwermetalle? Kümmert sich jemand um Hormone? Um Viren?
Obendrein gibt es wohl keine Kläranlage zwischen Kleinkleckersdorf und Großdingsbums, die immer so arbeitet, wie man sich das vorstellt (Da gehts den Klärwärtern wie den vielen Diskutanten unter Aquarianern. Es ist und bleibt ein Hasardspiel, wenn auch bisher kein Nachweis gelungen ist, dass manche Sporen eine Kläranlage überstehen. Manche tun es höchstwahrscheinlich. Und die Gegenden und Ortschaften oder Straßen ohne Kläranlage, mit kaputter Kläranlage oder vorübergehend ausgefallener Biologie führen solche Tests sicher auch nicht durch. Eine Kläranlage ist ähnlich kontrolliert wie bei manchen das Aquarium mit seinen Wasserwerten - und eben auch ähnlich konzentriert auf angesagte Parameter. Und trotzdem ist es genug zu lesen, dass "bei mir keine Pflanzen wachsen; ...der Nachwuchs deformiert ist;... plötzlich alle Fische sterben".

Würde man - Hand aufs Herz - alle möglichen Abwässer in seinen Aquarienwasserkreislauf schütten wollen? Selbst vor die Filterstufe? Also ich würde keinesfalls Aquarienwasser von hunderten unbekannten Leuten meinem Wasser zufügen wollen. Auch nicht durch einen Außenfiltertopf etc. pp. Aber nichts anderes tun wir mit unserem Umgang mit unserem Müll. Der Unterschied ist nur, dass die Anonymität und damit der Nutzen externer Effekte für den größeren Verschmutzer größer ist, weil den hundert unbekannten Abwasserlieferanten auch hundert unbekannte Weiterverwender gegenüberstehen.

Bei den Engländern ist Süßwasser sehr begrenzt wegen ihrer Insellage. Am Unterlauf der Themse wird Trinkwasser geliefert, das rein rechnerisch schon mehrmals (5 oder 7, glaub ich) vollständig durch den Klärzyklus gegangen ist. Leckere Vorstellung. Was aus dem Wasserhahn kommt, ist schon 5 mal weiter oben durchs Klo gegangen, sozusagen. Die Mutationsrate unter den Fischen soll sehr hoch sein.

Alternative Entsorgung "Biomüll". Und was passiert mit dem Biomüll? Kompostanlage? Ein bisschen dämpfen? Und dann als Dünger verkauft?

Manche Symbionten und/oder Parasiten überleben das Wirtstier lange genug, um weiter zu kommen.



Will sagen, dass das m. E. WIRKLICH ein ernstes Problem ist und nicht von der Hand zu weisen ist. Da muss man den Kritikern ernsthaft einräumen, dass Handlungsbedarf besteht.

Vll. wäre wirklich der Ansatz am konsequenstesten, dass der BESONDERE "Nutzer" einer Sache auch für eine Art BESONDERE Entsorgung zu sorgen hat. Entweder darf man kein Mittel ohne Gegenmittel erwerben. Oder es gibt eine Art Rückgabesystem - wie bei Farben, Lacken, Akkus, Lampen etc.