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Thema: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli" (9646-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Hallo alle miteinander!

Lange habe ich nichts von mir hören lassen, ich habe aber zwischendurch immer fleißig mitgelesen  :daumen:

Für alle die es interessiert möchte ich nun über meine neu gewonnenen Erfahrungen mit meinen Zöglingen berichten:

Vor vier Monaten hatte ich das Glück vier Grundeln der Art "Rhinogobius leavelli" zu ergattern.
Das vermeintlich zweite Männchen hat sich im nach hinein doch als Weibchen herausgestellt und somit sind es
3 Weiber und 1 Kerl.

Ich hatte mich damals mit meinen Kleinen hier im Forum vorgestellt.

Lange Zeit habe ich weiter gesucht um meine bestehende Gruppe erweitern zu können, aber es ist wirklich verdammt schwierig
bis unmöglich diese Tiere im Handel zu finden.
Als ich dann das erste Mal live miterlebte wie der feine Herr ein ganzes Gelege zu seinem Abendbrot erklärte
und in wenigen Sekunden alle hunderte kleiner Augen die mich anschauten weg waren habe ich mir gedacht......
"Versuch macht Kluch", das nächste Gelege nehme ich ihm weg.

Vorab muß ich sagen, das ich noch nie Fische nachgezüchtet habe und mich auch noch nach 3 Jahren Aquaristik als Laien
bezeichne.Das Ganze hat folgenden Grund, ich messe so gut wie nie irgendwelche Werte und besitze auch nur die so genannten
Ratestäbchen. Ich betreibe mein Hobby eher nach Gefühl, das hört sich vielleicht blöd an, ist aber so.
Wenn andere von professioneller Ausrüstung reden, so ist das bei mir eine Bio-Co2 Anlage und ein Artemiasieb ;)
Viel mehr besitze ich nicht und damit habe ich einen, für mich abenteuerlichen Versuch gestartet!

Als erstes habe ich ca ein Dutzend Ansätze unter verschiedenen Vorraussetzungen und Bedingungen gemacht und im Wohnzimmer verteilt
(zur Freude meines Mannes  :D ). Ich hatte keine Zuchtansätze oder ähnliches, alles stammt aus unserem Garten.

Ich habe wirklich Tage vor dem Mikroskop verbracht um mir einen groben Überblick zu verschaffen, aber zu 80% weiß
ich bis heute nicht was ich da vor der Linse hatte. In kleinen Mengen habe ich es geschafft einiges an Infusorien zu züchten,
aber das hätte vermutlich für eine tägliche Fütterung nicht gereicht.
Am dritten Tag habe ich dann endlich beachtliche Mengen an Wappen-Rädertierchen in unserem Naturteich (Tümpel) gefunden.

Danach habe ich dem feinen Herren, direkt am ersten Tag sein Gelege unter dem Hi... weggeklaut und das Ganze in ein 20L Becken
mit Luftsprudler drapiert.

Am dritten Tag spät Abends schlüpften schon die ersten ca. 100 Frühstarter und ich machte meinen ersten großen Fehler. Ich
habe im Wohnzimmer einen 20L Indoor-Tümpel stehen (komplett techniklos) den ich damals mit Schnecken, Daphnien und
Teichwasser gestartet habe und dachte mir............ wenn ich die Kleinen direkt in dieses Becken setze werden sie mit Sicherheit
genug zu fressen finden.

Das war komplett falsch gedacht, denn am nächsten Morgen war nicht eine Larve mehr aufzufinden.
Ich denke es waren einfach zu viele Fressfeinde vorhanden (Zyklops und ähnliches)  :flenn:

Die restlichen Larven, grob geschätzt noch ca 200 beließ ich in ihrem Schlupfbecken (Verpilzungen hatte ich keine) und setzte
einige Posthorn- und Blasenschnecken hinzu (für mich sehr wichtige Tiere für ein gut funktionierendes Aquarium).

Von da an habe ich jeden Morgen den Boden mit einer großen Pipette abgesaugt, einen 30-40% Wasserwechsel mit Aquariumwasser aus dem
Elternbecken gemacht und über den Tag verteilt ca. 250-300ml Infusorien aus meinen Ansätzen hinzugefügt.
Ich habe immer mit einer Pipette an einer Lichtquelle (Lampe oder Fenster) am oberen Rand abgesaugt, da ich mir einbilde das sich
dort die meisten Infusorien versammeln. Zudem habe ich so versucht, so wenig große, sichtbare Tiere wie Zyklops oder ähnliches
mit in das Zuchtbecken einzubringen.

6 Tage lang hatte ich keine Ausfälle, aber ich habe die Kleinen auch nie etwas fressen gesehen. Wenn einer einmal nach einem Rädertierchen
oder ähnlichem schnappte wurde es zu 95% wieder ausgespuckt. Ich habe mir in dieser Zeit verdammt viele Sorgen gemacht und ständig
vor dem Becken gehangen. Die Larven waren immer schlank aber nie abgemagert, also irgendetwas schienen sie doch zu fressen :)

An den danach folgenden Tagen hatte ich immer 1-3 tote Tiere am Boden gefunden (also alles immer noch im Rahmen), aber der nächste große
Fehler meinerseits erfolgte am 11 Tag. Ich hatte verdammt wenig Zeit und habe einen 30% Wasserwechsel statt mit dem Aquarienwasser der Eltern,
mit Frischwasser gemacht. Am Abend ist mir dank meiner Schnecken aufgefallen das etwas nicht stimmt. Diese mögen definitiv
keine zu großen Mengen an Frischwasser und ziehen sich entweder in ihr Haus zurück oder versuchen aus dem Becken zu flüchten.

Ich wußte sofort was ich falsch gemacht hatte und wechselte erneut 50% des Wassers allerdings wieder mit dem Wasser aus dem Eltenbecken.
Das Ganze hat leider ca. 120 Tieren das Leben gekostet und ich war wirklich deprimiert und sauer auf mich selbst.

Ein positives Ereignis gab es denoch an diesem fatalen Abend, ich hatte versuchshalber Artemianauplien angesetzt und verfüttert und
die ersten fraßen wirklich schon am 11 Tag. Am 12 Tag waren es fast schon alle die das neue Futter akzeptierten  :supi:

Danach gab es erst einmal keine weiteren Ausfälle mehr!

Am 19 Tag bemerkte ich das ca. 4 Tiere verstorben waren, da sie beim Versuch kleine Daphnien zu fressen erstickt waren. Daraufhin habe ich
mich entschieden das komplette Becken neu aufzusetzen um das ganze Getier, welches durch die Ansätze ins Wasser gelangt war wieder
loszuwerden. Ich habe mich entschieden das Becken dieses Mal komplett mit allem neu einzurichten was ich habe (Boden, Pflanzen, etc.)

Mein Mann fragte mich zuvor..... "Na Schatz, wieviele Larven haßt du denn jetzt noch?". Ich schätzte das Ganze auf ca. 30-40 Stück. aber
ich hatte ja durch das Umsetzen die Möglichkeit genau nach zu zählen.......... und bin bei 84 Tieren gelandet.

Das Ganze ist für mich unglaublich, da ich mitnichten an irgendeinen Erfolg meinerseits geglaubt habe und wenn überhaupt, dann nicht an
diese Ausmaße! Mit so vielen Tieren habe ich nicht gerechnet, eigentlich hatte ich auch von vorne herein eher mit einem Mißerfolg gerechnet.
Aber ich habe nun 84 - wirklich niedliche kleine Energiebolzen die mir sehr ans Herz gewachsen sind und die wirklich top fit sind.

Sie sind heute 20 Tage alt und ich bin mittlerweile guter Dinge das die meisten durchkommen werden, sie machen aufjedenfall bis jetzt
einen wirklich tollen Eindruck.

Ich möchte mich hiermit nochmal herzlichst bei Ferrika bedanken!!!
Ohne deine tolle und ausführliche Seite über diese außergewöhnlichen Tiere die sonst niergends im Netz zu finden ist hätte ich das Ganze
nie geschafft, ohne meine gravierenden Fehler wären wahrscheinlich auch noch deutlich mehr Tiere durch gekommen  :-*

LG Jalapeno

P.S. Bei irgendwelchen Fragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung!


LG Daniela

 

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #1
Hallo Daniela,

ich bin ziemlich erstaunt, denn normalerweise fressen die Larven nur Brachionus. Ich habe allerdings selbst gerade ca. 350 Jungtiere in der Aufzucht, die auch bereits am 11. Tag begannen, Artemia zu fressen.

Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß Du in den ganzen Ansätzen irgendwie ausreichend Brachioni hattest, die die Zwerge über die ersten Tage gebracht haben.

Du kennst ja meine Zuchtberichte. Normalerweise geht, wenn die nichts zu fressen bekommen, am 10. Tag das große Sterben los.

Ich gratuliere Dir jedenfalls und ich freue mich, daß sich jemand gefunden hat, der sich auch mal an die Fitzellarven gewagt und gewonnen hat! Es finden sich leider viel zu wenig Leute, die da mithelfen, die Tiere nachzuziehen.

Jetzt brauchst Du Geduld, die brauchen etwas länger zum Aufwachsen. Ich hoffe, Du berichtest zwischendurch immer ein bissi. Ich muss dringend mal an meiner Webseite was tun und die neuesten Erkenntnisse dort einstellen.

Wichtig ist bei den Minis, daß sie nahrhaftes Futter bekommen, weil sie sonst ganz schnell Mangelerscheinungen zeigen. Also fleissig anreichern, gell :-)

Weiter so!
LG Jutta

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Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #2
Guten Morgen Daniela,

ganz ehrlich... ich finde den Bericht total klasse. Genau so etwas stelle ich mir unter Aquaristik vor: Probieren, geht nicht, neues probieren, irgendwann klappts. Glückwunsch!

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #3
 :supi: :tanz: 
andere lassen sich gehen - ich lasse mich fahren

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #4
Hallo!
Auch von mir ganz dolle Gratulation! :laola:
Und weiterhin viel Erfolg! 
Gruß aus Norwegen
Nordstern-Jutta

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #5
Hallo,

ja finde ich auch, das ist Aquaristik par excelence!


Gruss,
Tom

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #6
Erst einmal vielen lieben Dank für Eure Glückwünsche  :aehm:

Ja, ich habe täglich auch sehr viele Brachionus calyciflorus aus unserem Teich in das Aufzuchtbecken gegeben (die konnte ich auch ohne Mikroskop erkennen).
Ich habe diese auch versucht im Aufzuchtbecken zu füttern mit Schwebealgen und verschiedenen Einzellern (ich weiß ja im Prinzip gar nicht was sie so genau fressen
und es war immer eine große Wolke der Tiere an der Lichtquelle zu finden).

Larven die ich die ersten Tage unter dem Mikroskop hatte um mir den Mageninhalt anzuschauen, hatten meistens verschiedene Einzeller im Bauch (Brachionus habe ich
aber nur einmal gefunden).
Aber ich habe auch nur ein paar der Larven untersucht, daher ist das Ganze nicht sehr aussagekräftig. Ich bin mir immer noch nicht sicher was ihr bevorzugtes Futter war.

Das Wasser im Aufzuchtbecken war oft so grün, das ich die Kleinen kaum erkennen konnte.
Da ich nichts weiter hatte um die Rädertierchen zu mehr Aktivität zu überreden habe ich das Wasser täglich mehrmals umgerührt und ab und
an den viel zu starken Luftsprudler eingeschaltet (ich hatte immer den Eindruck das die Kleinen dadurch vermehrt zur Jagd angeregt wurden).

Spezielles Futter zum anreichern habe ich leider nicht, aber ich versuche all meine Futtertiere immer gut zu versorgen (ich bediene mich oft in der Natur und versuche
auch die kleinsten Futtertiere naturnah zu ernähren). Aber in dieses Thema muss ich mich erst noch etwas intensiver einarbeiten, ich bin mir oft noch total unsicher :sorry:
Also sowas wie Vitaminpräperate oder ähnliches besitze ich nicht, ich hoffe das mir das nicht zum Verhängnis wird oder sollte ich da nachrüsten?
Dann werde ich mich wohl jetzt erst einmal mit dem Thema Anreicherung auseinandersetzen, das ist Neuland für mich.

Mittlerweile bin ich aber auch heilfroh mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben, mal schauen wie es weitergeht. Ich werde natürlich weiter über die Entwicklung
der Kleinen berichten.

LG Daniela
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #7
Hallo,
heute ist leider ein schwarzer Tag  :flenn:

Statt des Luftsprudlers habe ich gestern einen kleinen Garnelenfilter (mit Babyschutz) laufen lassen (wie konnte ich nur?).
Heute morgen mache ich das Licht an und sehe 2 einsame Larven. Auf dem Boden konnte ich erst einmal nur 3 tote Larven
ausmachen. Ich habe sofort den Filter auseinander genommen und dort ca. 15 tote und zum teil verstümmelte
Larven gefunden.

So wie es aussieht hat dieser tolle Filter dem ganzen ein jähes Ende gesetzt. Ich hatte schon gestern bedenken da der Filter
für meinen Geschmack etwas zu stark war, aber damit habe ich nicht gerechnet.

Und das, wo alles gerade so gut lief,  ich hatte gerade mit der Anreicherung der Nauplien begonnen.
Ich kann es noch gar nicht ganz glauben............... aber das muss ich wohl oder übel als Anfängerfehler verbuchen.

Der Restbestand beläuft sich nach gründlicher Suche nun auf 5 Tiere, wobei ich mir aber noch genau anschauen muss ob
sie wirklich unbeschadet geblieben sind oder auch irgendwelche Schäden erlitten haben.

Der Tag ist für mich erst einmal gelaufen und mein Frühstück fällt heute definitiv aus. Ich muss das Ganze erst einmal
sacken lassen.

LG Daniela
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #8
Ach maaaaan! Aber das sind so die Lehrgelder, die man zahlt. Mach Dir nicht so viel draus (ich weiss genau, wie sich das anfühlt), beim nächsten Mal gehts besser.

Was solche Fitzelviecher angeht, benutze ich grundsätzlich die Biostandfilter (http://www.garnelen-guemmer.de/Zubehoer-und-Technik/Filter/Biofilter-Schwammfilter-SF-104::666.html). Da kann man ganz sicher gehen, daß die Zwerge da nicht eingesaugt werden, weil der Schwamm ganz fein ist. Da geraten nicht einmal Brachionus hinein.

Das Ding wird natürlich mit Luft betrieben, aber die JBL pro silence ist da segr empfehlenswert.
LG Jutta

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Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #9
Warum sollte beim ersten Mal auch alles glatt gehen, wäre ja zu schön gewesen.
Aber wenigstens weiß ich was passiert ist und werde so einen Fehler garantiert nie wieder machen!
Fünf habe ich ja noch und die werde ich jetzt erst einmal verhätscheln.
Wenn ich jetzt in das fast leere Becken schaue dreht sich mir immer noch der Magen um.

Ich lasse von mir hören und vielen Dank für Deinen Zuspruch.

LG Daniela
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #10
Hallo,
hier ein kleines Update für alle Interessierten!

Heute ist Tag 39 und bis Gestern war alles in Ordnung, alle top fit und mein fünfer-Survival-Trupp war noch vollständig.

Seit ein paar Tagen haben sich die Kleinen entschlossen die oberen Gefilde zu verlassen und wagemutig den Bodenjungel zu durchforsten.
Leider hat sich klein Rambo aber heute Nacht von seiner Truppe entfernt und wollte im Alleingang fremdes Territorium erkunden.

Das heißt er ist aus dem Becken gehopst und natürlich hatte ich bis vorhin noch keine Abdeckung auf dem Becken und gefunden hab ich ihn
natürlich erst heute Morgen.

Also kann ich noch einen weiteren Eintrag auf meiner Liste "Dinge die ich nie wieder tun werde" verzeichnen!
Wer hätte gedacht das die schon so hopsen können?

Wenn das so weitergeht und ich noch so ein paar total blöde Fehler mache ist bald keiner mehr übrig.
Aber ich muss sagen ich sehe das Ganze mittlerweile auch positiv, denn die Fehler die ich bis jetzt gemacht habe kann ich beim nächsten Mal
wenigstens ganz einfach verhindern............jetzt wo ich sie kenne.

Ansonsten hat sich ihre Körperform wieder etwas verändert, sie sind etwas fülliger geworden und man kann am Bauch diese Saugnapf-Flosse erkennen.
Sie haben auch etwas mehr Körperzeichnung bekommen sind also nicht mehr ganz so transparent.

Bei mir fressen sie zurzeit immer noch Artemianauplien denn kleine Daphnien sind ihnen irgendwie noch nicht ganz geheuer und Grindalwürmer
habe ich noch nicht auftreiben können.

Bestätigen kann ich auch das sie etwas scheu geworden sind seit sie sich vorwiegend am Boden aufhalten, ich muss jetzt schon etwas länger suchen wenn
ich ans Becken herantrete.

Naja mal gucken wie es weitergeht, ich hänge noch zwei Fotos an und werde natürlich weiter berichten...........soweit mir nicht vorher die Fische ausgehen  :floet:

Ach ja, fast vergessen ich hätte da noch zwei Fragen:
Erstens welche Gruppengröße wäre für mein Becken (ca.120L, 80cm) optimal und in welcher Konstellation (habe ja jetzt einen Kerl und drei Diven)?
Zweitens wie lange dauert es ungefähr bis diese Tiere komplett ausgewachsen sind?
Ich bedanke mich schon mal im voraus!

LG Daniela

LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #11
Hallo Daniela,

gut, dass Du es inzwischen etwas pragmatischer siehst. Man macht im Laufe der Zeit einfach die blödesten Fehler... und ich kenn das Gefühl zur Genüge, wenn ich mir am Liebsten selbst eins in die Fresse hauen würde. Sorry, aber genauso fühlt sich das immer an. Nur kann man es ja dann leider nicht mehr ungeschehen machen.

Ja, wenn die anfangen, zu Boden zu gehen, werden sie sehr schreckhaft und deshalb ist der Zwerg vermutlich auch aus dem Becken gehüpft. Mich wundert momentan, dass bei meinen 400! noch keiner auf die Idee gekommen ist. Aber die stehen auch so dicht, die haben gar keine Gelegenheit, zu erschrecken :-)

Die Zwerge brauchen 7-9 Monate, bis sie geschlechtsreif sind und gute 2 Jahre, bis sie ausgewachsen sind. Für Dein 80er Becken wären dann die 8, die Du momentan hast, eine gute Gruppenstärke. Drücken wir also mal die Daumen, dass Du mindestens 2 Jung dabei hast :-)
LG Jutta

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Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #12
Danke für die schnelle Antwort!

400 das ist ja auch eine Hausnummer, die hätte ich bei mir auch nur stapeln können.
2 Jahre das erklärt einiges, ich habe mich schon gewundert wie langsam meine Großen wachsen. Dann habe ich ja noch Hoffnung.
Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich die Kleinen dazu setzen soll, falls ich doch noch einmal züchten oder eher vermehren
möchte will ich ja keine Inzucht betreiben und das Ganze macht schon irgendwie Spaß wenn es einigermaßen klappt.
Mal schauen ich hab ja bei der Wuchs-Geschwindigkeit massig Zeit.

LG Daniela
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #13
Guten Abend alle zusammen!

Da bin ich mal wieder mit einem Mini Update.

Ich hatte im Elternbecken in der Zwischenzeit einen Ausfall durch Fräßkopfwürmer. Den Befall habe ich leider erst durch den Tod eines meiner Weibchen entdeckt.
Woher die Würmer kamen kann ich nicht genau sagen, entweder durch Lebendfutter oder durch die vor ca. 2 Monate eingesetzten Hechtlinge.
Ich habe vorsorglich alle meine Aquarien mit Nematol behandelt und bis jetzt sieht alles wieder gut aus.

Heute ist Tag 77 (wenn ich mich nicht verrechnet habe) und den Kleinen geht es gut, ich habe ihnen ein richtiges aber kleines Aquarium spendiert (vorher waren sie in einem Acrylglasaquarium).
Mittlerweile sind sie ca. 2cm lang und ich füttere sie abwechselnd mit Artemianauplien und Grindalwürmern, natürlich immer schön angereichert wie be- ähhh ich meine empfohlen  :)
Sie fressen und jagen sich den ganzen Tag wie die Großen, mehr gibt es momentan leider auch nicht zu berichten.

Zum Schluß noch ein paar Fotos

LG Daniela
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #14
Von wegen (be)empfohlen  :patsch: Tzä! Aber gut sehn se aus! Hast Du richtig gut hingekriegt. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr mich das freut! UND.... man sieht den Zwergen auch an, dass sie angereichertes Futter bekommen, weil sie schlank, stramm und glänzend sind. Vergleich die mal mit Jungtieren, die nur mit Mikrowürmern, Grindal und ab und zu Artemia ohne Anreicherung aufgezogen werden. Ein himmelweiter Unterschied!

Blöd mit den Fräsern. Stammen wahrscheinlich wirklich von den Hechtlingen. Zum Glück hast Du ja schon für Nachwuchs gesorgt  :)
LG Jutta

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Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #15
Es ist wirklich schön zu hören das sich jemand mit mir freut und das die Kleinen sich auch gut entwickeln.
Ich selbst kann ihren Entwicklungsstand ja nicht wirklich beurteilen.

Was ich sagen kann ist, das sie seit ihrem Umzug noch um einiges aktiver und nach ein paar Tagen der
Eingewöhnung auch zutraulicher geworden sind.
Wenn ich mich vor das Aquarium setze kommen sie direkt alle vorne an die Scheibe um zu gucken was da
gerade los ist.

Ich bin wirklich stolz auf die Vier und kann mir gar nicht vorstellen auch nur einen herzugeben,
die bleiben alle bei mir  :love:

Die Aufzucht insgesamt habe ich mir nicht ganz so aufwendig und langwierig vorgestellt aber
es lohnt sich auf jeden Fall und ich würde es wieder tun.

Der Befall durch die Würmer war wirklich ärgerlich und ich hätte die Neuen Tiere vorbehandeln müssen. Wieder etwas gelernt.
Aber du hast recht, die Kleinen machen den Verlust um einiges erträglicher.

Auf jeden Fall bin ich gespannt wie ein Flitzebogen was die Knirpse mal werden wollen und in welchem Tempo die Entwicklung
weitergeht.

Vielen Dank noch einmal für die Ratschläge und Tipps!

Bis bald und liebe Grüße
Daniela
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #16
Hallo alle zusammen!

Endlich nach langer Zeit tut sich mal wieder was bei meinen Zöglingen und ich kann mal wieder ein kleines Update posten  :supi:


Die kleinen sind jetzt 5 Monate alt und so langsam kommt auch etwas Farbe ins Spiel.
So wie es aussieht scheinen die Geschlechter gerecht verteilt und es müsste sich um 2 Männchen und 2 Weibchen handeln.

Mit zunehmender Größe ist mir nun auch aufgefallen das die Rückenflossen hier und da leicht lädiert sind, was wohl von dem Unfall mit dem Innenfilter herrührt
(ansonsten sind sie aber wohl auf und das ist das wichtigste).

Es wird mittlerweile auch schon etwas gebuddelt und ab und an wackeln die kleinen Kerle auch schon zögerlich mit ihrer Schwanzflosse.
Leider sind die Männchen im Gegensatz zu den Weibchen etwas scheu geworden. Sie halten sich fast ausschließlich versteckt im hinteren Teil des Beckens auf,
was das fotografieren nicht ganz einfach macht.

Aber was soll ich noch sagen, Bilder sagen meist mehr als Worte.

Bild Nr.1:   "Die dicke Berta", sie ist mit guten 3,5cm momentan die Größte und bis dato ist sie die absolute Chefin im Becken.
Bild Nr.2:   Hier bin ich mir noch am unsichersten, aber ich denke es ist ebenfalls ein Mädchen.
Bild Nr.3:   Der Kleine hat erst seit kurzer Zeit einen Hauch von Farbe in den Rückenflossen, ich habe ihn aber auch schon beim Popo wackeln beobachtet.
Bild Nr.4:   Der Scheueste von allen, aber er war der erste der Farbe bekannt hat.
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #17
Hallo Daniela! Gratuliere! :blume: Haben sich schön rausgemacht und daß Du beide Geschlechter hast, ist doch super!
Weiterhin viel Glück und Spass mit Ihnen
Gruß aus Norwegen
Nordstern-Jutta

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #18
Vielen Dank für die Glückwünsche!!!
Ich bin auch heilfroh das ich eine schön gemischte Truppe habe  :tanz:
Jetzt muss ich nur noch warten bis sie groß genug sind um zu ihren Eltern zu ziehen (momentan gehen sie wahrscheinlich noch als Snack durch  :sabber:).
LG Daniela

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #19
Huhu,

ich hab ständig mitgelesen, aber noch gar nicht geschrieben.
Find es auch toll, wieviel Mühe Du Dir gegeben hast, und daß es ein kleiner Trupp geschafft hat.  :supi:
So schöne Grundeln, aber wie Jutta schon schrieb, es trauen sich nur wenig Leute an die Fitzel-Larven.
Aber selbst wenn man es macht, bleibt wieder das Problem: wohin mit dem ganzen Nachwuchs.  :daumen:
Diese Frage macht mir das Grundel-Hobby manchmal echt ein wenig madig.

Bettina

Re: Von der Jungfrau zum Kind "Rhinogobius Leavelli"

Antwort #20
Ja, wie der Bedarf an Grundeln hier in "NRW" ist weiß ich auch nicht, ich weiß nur das sie hier so gut wie nie in den Handel kommen.

Da ich ja nur noch die Vier habe erübrigt sich ja auch die Suche nach Abnehmern (in den Zoohandel würde ich auch keine geben).
Mann muss wahrscheinlich einkalkulieren die Tiere nicht los zu werden, eigentlich schade wo sie doch so interessant und selten sind.
Wenn ich die Tiere aber wirklich gar nicht vermittelt bekommen würde, würde ich nur noch eine reine Erhaltungszucht betreiben.

Wären bei mir alle durchgekommen hätte ich wohl jetzt ein weiteres ziemlich großes Becken im Keller stehen  :D

Wahrscheinlich erfordert es viel Geduld alle gut unter zu bekommen, ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg
bei der Vermittlung und danke für deinen Post.

LG Daniela