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Thema: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus (22661-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Da ich auf meiner Seite die kleinen Drachen noch nicht eingestellt habe, mach ich das jetzt erst mal hier.

Schismatogobius ampluvinculus ist eine winzige Grundel, die gerade einmal 3 cm erreicht. Sie lebt im Süßwasser und kommt aus Japan oder Taiwan. Diese kleinen Kerlchen sind wunderhübsch bunt und sehr variabel in der Zeichnung. Für mich gibt es allerdings auch immer wieder Verwirrung, weil die Schismatogobius marmoratus, die im Handel angeboten werden, praktisch ganz genauso aussehen.

So habe ich vor einem Jahr letztere gekauft und in diesem Jahr erstere. Unterscheiden kann ich die nicht mehr. Laut Fishbase besitzt S. ampluvinculus 9 Weichflossenstrahlen, S. marmoratus 8. Ich müsste mir mal die Fotos vorknöpfen und schauen, ob ich die dort erkennen und zählen kann...

Diese Grundeln können extrem scheu sein. Meine ersten habe ich ein ganzes Jahr nicht zu Gesicht bekommen, höchstens mal im Vorbeihuschen. Die restliche Zeit waren sie im Bodengrund eingegraben. Dieser Vorgang sieht übrigens erstaunlich aus: Das Tier wackelt mit dem ganzen Körper in Wellen und verschwindet so in Sekundenschnelle im Bodengrund. Oft guckt nur noch die "Nasenspitze" heraus, meist aber gar nichts mehr.

Das Problem ist, daß, wenn sie so scheu sind, sie oftmals auch nicht mehr zum Fressen heraus kommen. Ich habe auf diese Weise 4 von 8 Tieren verloren. Ausserdem springen sie furchtbar. Das Becken muß sehr gut abgedeckt sein.

Die bevorzugten Wasserwerte konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen und so musste ich probieren, ob sie mit meinem Weichwasser zurecht kommen. Ich halte sie bei 6° dGH, 4° KH, pH 7,7 und Temperaturen zwischen 23 und 25 °C. Das scheint ihnen zu behagen.

Seit ich sie mit den P. oligactis und den S. jonklaasi vergesellschaftet habe, sind sie richtig aufgeblüht. Sie ommen oft heraus, turnen völlig unbekümmert im Becken herum und sind mir gegenüber ziemlich frech ;o) Oft kommt eine nach vorn an die Scheibe und "pault" mich an (soll heissen, sie reisst die Klappe auf in Imponiergehabe). Mit den anderen Bewohnern haben sie trotz ihrer Winzigkeit keinerlei Probleme. Sie wissen sich erstaunlich gut durchzusetzen, selbst mein Kleinster, der gerade mal 2,5 cm hat, hat kein Problem, dden dominanten S. jonklaasi, der sehr aggressiv sein kann, in die Schranken zu weisen. Darüber muß ich oft lachen, weil es wirklich gediegen aussieht, wenn der Kleene dem doppelt so großen Sicyopus gegenüber die Klappe aufreisst und der dann den Rückzug antritt *g*

Leider kann man die Geschlechter nur schwer bis gar nicht unterscheiden. Das ist für mich der Grund, warum ich sie bisher nicht unter der Artenbeschreibung auf meiner Seite eingestellt habe.

Genug. Nun Bilder....

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LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #1
Heute habe ich zum ersten Mal einen der Jungs balzen sehen. Die sind momentan überhaupt sehr munter unterwegs. Leider ist eins der oligactis-Weibchen dazwischen gegangen, aber ich bin mir sicher, daß er sich davon nicht abhalten lassen wird.

Da ich gesehen habe, unter welchem Stein er verschwunden ist, werde ich das schön im Auge behalten. Ich hab nicht mal ansatzweise eine Vorstellung, wie groß der Laich ist. Aber kleiner als der von den P. oligactis wird wohl (hoffentlich) nicht gehen. Vielleicht gibts ja dann bald auch mal kleine ampluvinculus ;o)
LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #2
In der letzten Zeit sehe ich meine Winzlinge häufiger balzenderweise durch die Gegend fetzen. Vorhin hab ich dann den jungen Mann hier dabei erwischt, wie er sehr ernsthaft eine Höhle schaufelt. Das sehe ich jetzt zum ersten Mal bei den Winzen. Vielleicht wirds ja mal was. Er war so sehr beschäftigt, daß er sich nicht einmal durch Kamera und Blitzlicht stören liess, wo sie sonst immer gleich bei jeder Bewegung erstarren.

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LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #3
So, jetzt bin ich verwirrt.

Ich habe heute mein Strömungsbecken umgestrickt und entmüllt, was dringend nötig war. Gleichzeitig habe ich die großen Steine aus dem Bodengrund gepuhlt und die Sandhöhe reduziert, damit ich besser flache Steine verteilen kann, denn die Bande hat überall dicke Laichansätze.

Tja... ich weiß ganz genau, daß ich DREI Schismatogobius ampluvinculus hatte. Aber heute waren es plötzlich 5, zwei davon deutlich kleiner als die drei, die ich hatte. Da die auch alle eine sehr eigenwillige Zeichnung haben, kann ich die prächtig auseinander halten, aber die beiden Kleinen hatte ich noch nie gesehen....ääähm....

Jetzt meine Frage an euch: Ich weiß, die Schismatogobius gehören zum Typ B, also die Larven sind in etwas so groß wie die der R. giurinus. Aber ich dachte eigentlich, die seien amphidrom? Das Becken war wirklich gut zugemüllt mit Mulm, Fadenalgen, alle möglichen andere Algen und vermutlich auch Kleinstlebewesen. Aber ich bin jetzt doch etwas entgeistert über den Zuwachs... :sorry:
LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #4
Hoi Jutta
Das ist wirklich eine Ueberraschung - gratuliere  :supi:

Gruss
Conny

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #5
Hallo Jutta,

bei amphidromen Grundeln gibt es ja immerwieder Populationen die nicht den Umweg über das Meer/Brackwasser machen müssen! Vielleicht hast du jetzt die geeigneten Tiere für eine erfolgreiche Vermehrung im Aquarium!? Außerdem ist ja über diese Gattung wenig bekannt.

Gruß Andi

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #6
Ja, Andi, die Hoffnung wächst zumindest. Ich hab mich eh gefreut, weil das einzige Mädel, das ich habe, heute guter Dinge war. Sie hat ihren zweistündiigen Ausfluf auf den Teppich also gut überstanden. Sie hat einen sehr dicken Laichbauch und nach dem großen Wasserwechsel von heute wird da wahrscheinlich bald ein Gelege erscheinen. Ich werde da jetz mit Argusaugen drüber wachen. Meine Neugier ist jetzt mehr als geweckt!
LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #7
 :groel: :supi:

Sowas entdeckt (und liest man übrigens) doch am liebsten !
Glückwunsch zur extensiven Heimlichvermehrung.
Ich hoffe, sowas passiert mir bei den Salaria auch mal...

LG
Thomas
andere lassen sich gehen - ich lasse mich fahren

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #8
Hallo Jutta,

hab mich auch verliebt in die kleinen...

wie groß sollte denn dass becken für die haltung sein ?

Grüße Chris

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #9
Viel Platz brauchen sie nicht, Chris, aber für Mitbewohner und kräftige Strömung sind sie sehr dankbar. Meine sitzen im Strömungsbecken mit den Syciopus und Stiphodon, seitdem sind sie etwas aufgetauter....
LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #10

Ich habe drei Grundeln, sie sind sehr scheu.

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #11
Have you discovered the dimorphism of this species?

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #12
Hallo,
da die Beiträge schon etwas älter sind, bin ich neugierig, ob es zu weiterem Nachwuchs gekommen ist?
Ich halte diese Grundel seit kurzem auch. Gibt es neue Erkenntnisse woran sich Männchen und Weibchen
unterscheiden lassen?

Gruss
Axel

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #13
Ob es noch weiteren Nachwuchs gibt? Ich glaube nicht. Aber was nicht ist, kann noch werden.

Die Unterscheidung findet meines Erachtens nach bei der Farbe statt. Die Männchen besitzen gelbe bis orange Flecken, die Weibchen sind einfach nur grau gefleckt.
LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #14
Hallo Jutta,
danke für die Informationen. Hatte so etwas in der Richtung auch gedacht. Hätte aber auch sein können,
das bei den Männchen die Flossen ausgeprägter sind. Egal wie ich werde mich erst einmal an meinen
Neuzugängen erfreuen. Macht schon Spaß, zumindest wenn sie sich sehen lassen. :)

Gruss
Axel
http://meinekillifischwelt.wordpress.com/

Vorstellung Schismatogobius bruynisi

Antwort #15
Mal eine kleine Korrektur: wie sich inzwischen herausgestellt hat, handelt es sich bei den Grundeln um Schismatogobius bruynisi, nicht um ampluvinculus!

Inzwischen habe ich eine etwas größere Truppe bekommen (ist schon ein paar Wochen her), allerdings ist der größte Teil der Truppe erst knapp 1 cm "groß".

Bei jedem Wasserwechsel wird ne Riesenfete gefeiert und so kann ich immer schön sehen, ob noch alle fit sind und ob sie ordentlich wachsen. Die sind ja soooo niedlich! Wenn die mal ne vernünftige Größe haben, werde ich die wieder zu einer der anderen Arten in ein großes Becken packen und dort eine Strömungspumpe einsetzen. Sie lieben es!

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LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #16
Echt niedlich! Weißt Du wo die gefangen wurden?

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #17
Ooooh wie süß....

Die kommen defintiv ganz oben auf meine 'will-haben' Liste...

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #18
Boah die sehen echt toll aus!
Vor allem: Nen besseren Untergrund könnt ich mir für die nicht vorstellen, die tauchen ja völlig ab in den Farben.  :supi:

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #19

Echt niedlich! Weißt Du wo die gefangen wurden?


Nein, leider nicht. Nur, dass sie eigentlich für den Verkauf noch viel zu winzig waren. Fragst Du wegen der Erreichbarkeit eines Meeres?
LG Jutta

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Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #20
Ja, das auch, aber auch für die Artbestimmung!

Re: Vorstellung Schismatogobius ampluvinculus

Antwort #21
Es sind fast ausschliesslich S. bruynisi und ein oder zwei ampluvinculus dazwischen. Wenn ich die mal mit der Kamera erwische, zeig ich Dir die. Die lassen sich sehr gut unterscheiden.

Ich bin froh, dass ich inzwischen die Gobypedia hab, da kann man die Tiere gleich viel besser bestimmen. Ich will hoffen, dass der als nächstens die Rhinogobius-Gruppe macht .-)
LG Jutta

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